Rezension

Fesselnde Suche

Die stille Kammer - Jenny Blackhurst

Die stille Kammer
von Jenny Blackhurst

Bewertet mit 4.5 Sternen

Dieser Thriller handelt von einer Frau, Susan, die frisch aus einer psychiatrischen Anstalt entlassen wurde, in die sie kam, weil sie ihren Sohn im Alter von drei Monaten ermordete. Nun – vier Jahre später – erhält sie ein Foto, das ihren Sohn im Alter von drei Jahren zeigen soll. Lebt Dylan möglicherweise noch? Nachdem jemand ihr zudem Dylans alte Babydecke zuschickt und in ihr Haus einbricht und es verwüstet, beginnt sie gemeinsam mit ihrer besten Freundin Cassie und dem Journalisten Nick Nachforschungen anzustellen und enthüllt dabei eine schreckliche Vergangenheit.

Die stille Kammer ist von der ersten bis zur letzten Seite spannend. Als Leser verfolgt man gefesselt, wie Susan ihren Sohn sucht und dabei längst vergangene Geheimnisse zutage bringt.
Die Charaktere sind sehr authentisch gestaltet. Man kann sich gut in Susan hineinversetzen, kann die eigene Schuld und den neu gewonnenen Zweifel daran gleichermaßen nachvollziehen. Cassie ist ein starker, interessanter Charakter mit einer kaltblütigen und einer liebevollen Seite. Allerdings kommt sie meiner Meinung nach ein bisschen zu kurz in dieser Geschichte und hätte eine noch größere Rolle verdient. Nick wirkt sympathisch, doch kommt schnell die Frage auf, weshalb er sich so für diesen Fall engagiert. Es wird früh klar, dass er auch eigene Interessen verfolgt, die aber weder für Susan noch für den Leser greifbar sind. Diese Unklarheit trägt ebenfalls zur Spannung bei.
Gesamt betrachtet kann ich die stille Kammer jedem Thrillerfan weiterempfehlen.