Rezension

Fesselnder Beginn, aber zum Ende immer langatmiger

Die Tochter des Seidenhändlers - Dinah Jefferies

Die Tochter des Seidenhändlers
von Dinah Jefferies

Bewertet mit 3.5 Sternen

Sowohl das exotisch anmutende Cover als auch die Leseprobe ließen mich auf eine interessante Lesereise in ein mir fremdes Land hoffen – Vietnam.

Die Geschichte spielt Anfang der 50er Jahre. Der 2. Weltkrieg mit der Besetzung durch die Japaner ist vorbei und Frankreich hat erneut die Kolonialherrschaft übernommen. Die Vietminh kämpfen gegen die Franzosen für die Unabhängigkeit des Landes. Diese geschichtlichen Hintergründe waren mir gar nicht mehr so präsent. Ich mag historische Bücher mit deren Hilfe ich mein Wissen erweitern kann.

Die anschauliche Sprache ließ mich eintauchen in die Kultur dieses Landes und die Welt von Nicole – Kind eines französischen Vaters und einer vietnamesische Mutter. Sowohl die Zerrissenheit des Landes als auch Nicoles wird sehr gut dargestellt. Wobei mir ihre Entscheidungen und Handlungen oft widersprüchlich vorkamen, auch wenn man ihr ihre Jugend zu Gute halten muss.

Zu Beginn war ich sehr angetan von der Andersartigkeit, der Farbenpracht, den fremden Gerichten und Gerüchen, der wilden Natur. Das alles hat mich in seinen Bann gezogen. Auch die teilweise sehr brutalen Gräueltaten des Krieges waren sehr realistisch beschrieben und ließen mich nicht unberührt.

Leider wies das Buch nach zwei Dritteln dann aber erhebliche Längen auf und es wurde schlicht langweilig. Es passierte rein gar nichts. Der Schluss ging dafür irgendwie holterdiepolter, was mir nicht gefallen hat.

Ich habe lange mit mir gerungen wie ich dieses Buch bewerten soll.  Das Buch ist nur knapp an 4 Sternen vorbei geschrammt, aber letztendlich habe ich mich aufgrund des letzten  Drittels für 3 ½ Sterne entschieden.