Rezension

Fesselnder brisanter Thriller über Genmanipulation

Infinity -

Infinity
von

Bewertet mit 5 Sternen

Klara, sehr gute Schülerin der angesehenen Sir–Karl-Popper-Schule in Wien, führt ein ganz normales Leben eines Teenagers. Sie geht zur Schule, trifft sich mit ihren Freunden, chattet gern mit Richi und hat einen besten Kumpel Jonas, der vielleicht irgendwie auch mehr ist als nur ein guter Freund. Doch plötzlich rastet der ruhige Jonas total aus und prügelt regelrecht auf Rudi, einen gemeinsamen Schulkameraden, krankenhausreif. Ohne jeglichen Grund. Zur selben Zeit verschwindet auch Richi, der in einem ihrer Chats von einer Verabredung sprach und sich danach nie wieder gemeldet hat. Dessen Studienkollege Alen macht sich große Sorgen und nimmt Kontakt zu Klara auf. Gemeinsam versuchen sie die Ereignisse Revue passieren zu lassen – bis Richis Leichnam auftaucht. Angeblich seien Drogen im Spiel gewesen. Aber Richi nahm nie Drogen!

In den folgenden Tagen und Wochen geschehen immer weitere dieser Zwischenfälle, dass Jugendliche völlig ausrasten und auf andere Leute grundlos einprügeln bis diese bluten. Danach werden sie verhaftet und haben einen Blackout, so dass sie sich an nichts mehr erinnern. Klara und ihre Freunde (Alen und Lucie – letztere ist eigentlich ihre Klassenkonkurrentin), machen sich auf die Suche nach der Antwort. Sie stellen Fragen, bleiben hartnäckig bei der Sache, brechen ein, stehlen, hacken Computer, nehmen Kontakt zu einem Drogendealer auf, schalten Alarmanlagen aus etc. Daraufhin folgen Entführungen, Mordversuche, Mordattacken ihres Gegners, der die kleine Truppe außer Gefecht setzen will.

Die Story wird aus zweierlei Sicht erzählt. Zum einen aus der Perspektive eines Erzählers, der Klaras Leben beobachtet. Hier wird der Leser erweckt, sich Gedanken über das Thema Genmanipulation und dessen moralische Aspekte zu machen. Zum anderen wird aus der Sicht des forschenden Arztes in der Ich-Perspektive geschildert, der seine Geschichte zu der Thematik Genmanipulation erzählt, welche Gründe für die Tests an Menschen vorlagen und wie es zu den Prügelattacken kam.

Diese beiden unterschiedlichen Handlungen und Ansichten werden im Laufe der Geschichte miteinander verwoben, so dass ein sehr spannender actionreicher Thriller zustande kommt, bei dem es um Leben und Tod geht. Diese Kombination aus menschlicher Laborratte und Forscher ist eine höchst fesselnde Geschichte, die das Buch „Infinity“ zu einem absolut lesenswerten und actionreichen Jugendthriller macht und zum Nachdenken anregt. Die Charaktere aller Darsteller in „Infinity“ sind absolut glaubwürdig und sympatisch. Man fühlt und leidet mit den Hauptcharakteren mit, wie es in einem guten Buch auch sein sollte!

Mich hat dieses Werk sehr beeindruckt, bewegt und wach gerüttelt. Ich habe regelrecht mit jedem Satz, jedem Kapitel und mit jedem neuen Wissen über die möglichen Ursachen für das unnatürliche Verhalten der prügelnden Jugendlichen, mitgefiebert. So konnte ich das Buch nur sehr schwer bei Seite legen, denn ich wollte wissen, wie es weitergeht.

„Infinity“ ist ein sehr spannender brisant erzählter, teilweise wissenschaftlicher Thriller zum aktuellen Thema Genmanipulation und wirft immer wieder Fragen der Ethik auf. Was ist erlaubt und was nicht? Darf an Tieren und Menschen experimentiert werden oder nicht? Sollte der Mensch ewig leben können? Was ist, wenn die Versuche in die falschen Hände geraten? All diese Fragen sind selbst noch nach Ende des Buches präsent und regen weiter zum Nachdenken und Nachforschen an.

Ihr solltet diesen Atem raubenden Jugendroman unbedingt lesen!!!

Broschiert: 320 Seiten
Verlag: Thienemann Verlag; Auflage: 1. (5. Januar 2011)
Sprache: Deutsch
ISBN-10: 9783522201230
ISBN-13: 978-3522201230
Preis: 12,95 Euro