Rezension

Filippo und seine Schafe konnten nicht überzeugen

Filippo und die Weisheit der Schafe - Paola Mastrocola

Filippo und die Weisheit der Schafe
von Paola Mastrocola

Bewertet mit 1.5 Sternen

1,5 von 5 Punkten

Filippo, genannt Filo, lebt ein fest geplantes Leben. Er studiert an den wichtigsten Universitäten BWL, ist kurz davor sein Studium zu beenden und der Stolz seiner Eltern. Die Welt steht ihm offen...
Und doch, Filo überrascht alle, als er mit einer Herde Schafe in Oxford einmarschiert. Mitten in einen Vortrag, den er und sein Freund halten sollen. Von da an ändert sich sein Leben und das seiner Familie...

Ich fand die Idee, dass jemand aus seinem bisherigen Leben ausbricht und dann mit einer Herde Schafe einen Termin besucht, sehr lustig. Ein wenig erinnerte mich der Klappentext auch an die Bücher von David Safier, die ebenfalls mit ungewöhnlichen Ideen überraschen.
Bei der Autorin Paola Mastrocola handelt es sich um eine in Turin geborene Italienerin. So wundert es sicherlich auch nicht, dass ihre Protagonisten ebenfalls aus Italien kommen. Man merkt es an ihrem Temperament, an der Lebenslust und an vielen Kleinigkeiten, dass die Autorin den Ton trifft.
Zusätzlich ist es die Farbe in ihrem Schreibstil, die die Umgebung, bestimmte Orte und auch Dinge mit Leben beschenkt.
Aber, dies war es auch schon für mich, denn ab nun kann ich leider nur noch Dinge bemängeln, die mich an diesem Roman gestört haben.
Denn neben dieser besonderen Lebendigkeit, die Paola Mastrocola für Gegenstände und Orte entwickeln kann, fehlte mir dies in dem eigentlichen Erzählstil. Natürlich hatte ich vieles vor Augen, aber es fehlte mir der flüssige Lesefluss für die eigentliche Geschichte.
So holperte diese dahin und ich selbst kam nicht in das Buch hinein.
Alles gestaltete sich anders, als noch zu Beginn vermutet. Es fehlte mir an Witz, an Spannung und so hätte ich im ersten Drittel schon abbrechen können.
Dies tat ich nicht, weil ich „Filippo und die Weisheit der Schafe“ in einer Leserunde gelesen habe und es dort einige Mitleser gab, die diesen Roman durchaus mochten.
Da möchte man selbst natürlich das „Warum“ erfahren und dem Roman, in der Hoffnung mehr Gefallen an der Geschichte zu entwickeln, auch weiterhin eine Chance geben.
Ich für mich kann nur sagen, dass die Idee bestimmt reizvoll ist, die Umsetzung, angefangen mit der Reihenfolge der teilnehmenden Protagonisten, ging leider überhaupt nicht.
Filippo war nur eine kleine Figur im großen Ganzen und er hätte deutlich anwesender sein können und auch müssen.
Sehr schade!
Mein Fazit:
Filippo und ich sind leider keine Freunde geworden. Ich habe mir mit „Filippo und die Weisheit der Schafe“ etwas ganz anderes versprochen und kann lediglich bestimmte Dinge in den Ortsbeschreibungen und die Covergestaltung positiv vermerken.
3 von 10 Punkten!