Rezension

Finden Sie die Geschichte zwischen den Zeilen

Loney - Andrew Michael Hurley

Loney
von Andrew Michael Hurley

Bewertet mit 2 Sternen

Tonto Smith erzählt hier eine bedrückende, düstere Geschichte. Die Geschichte um sein Leben, welches eng an das Leben seines geistig zurück gebliebenden Bruders Andrew, "Hanny" genannt, geknüpft ist. Seine Mutter "Mummer" Esther Smith will diese "Gottesstrafe" nicht hinnehmen und pilgert einmal im Jahr mit ausgewählten Gemeindemitgliedern und dem Priester nach The Loney. Dort muss sich Andrew Jahr für Jahr einem Ritual unterziehen, das ihn heilen soll.

Bei jeden neuen Kapitel dachte ich "jetzt aber, jetzt geht es los, jetzt wird es spannend..." - nur leider bin ich mehr abgeschreckt von Mummer, von diesen katholischen Kram rund um Buße, Selbstkasteiung und den absurden Ritualen, die angeblich im Namen Gottes so von statten gehen.

Cover: Ich dachte: wirklich cool, klasse Thriller, gerade der kleine Bluttropfen, der vom Baum zu fallen droht.

Schreibstil: Ja, Andrew Michael Hurley schreibt düster, was ich schön finde, nur bin ich nach jedem Kapitel enttäuscht, dass es zu keiner Aufklärung kommt, oder dass überhaupt wenig passiert.

Es reihen sich das Leben des Pristers Winfred, der streng und eisern Saint Jude´s christlich erzieht, der Smith und dann den komischen Gestalten aus the Loney aneinander und lassen mich mit einem großen Fragezeichen im Gesicht zurück. Hurley liebt es offenbar, vieles oder alles zwischen den Zeilen zu verstecken, das liegt mir einfach nicht.
Nach über 330 Seiten kam der Autor endlich zu dem Text im Innenteil, dem gruseligen Teil. Aber auch da musste ich weiter selber denken, da er alles nur kurz anschrieb, statt aufzuklären.

Wer es düster, mysteriös, nicht allzu spannend, unaufgeklärt mag, hat von dem Buch sicher eine Menge. Ich musste mich leider durchquälen.