Rezension

Fitzek verführt den Leser, er führt ihn auf Spuren, die dann im Nichts verlaufen

Das Paket
von Sebastian Fitzek

Bewertet mit 5 Sternen

Sebastian Fitzek, Das Paket, Droemer 2016, ISBN 978-3-426-19920-6

 

Der neue Roman von Sebastian Fitzek hat es wieder in sich. So wie die Hauptfigur des Buches, die junge Psychiaterin Emma Stein, eines Tages ein Paket für einen Nachbarn annimmt, erhält der Käufer des Buches eine Art Paket, in dem das Buch verpackt ist. Das allein ist schon eine tolle Idee, die Fitzek selbst entwickelt und gestaltet hat.

 

Das Paket erhält Emma Stein, als sie schon längst nicht mehr arbeitet. Als drittes Opfer eines Psychopathen, den die Presse „den Friseur“ nennt, weil er seinen weiblichen Opfern die Haare auf dem Kopf abrasiert, bevor er sie tötet, ist sie nach einem gewagten Vortrag, den sie vor einer Versammlung von Psychiatern gehalten hat, danach in ihrem Hotelzimmer vergewaltigt worden.

 

Doch sie wurde im Gegensatz zu den anderen Opfern am Leben gelassen. Warum? Wird der Täter wiederkommen, um sie zu töten? Völlig paranoid geworden, hält sie jeden Mann, der auch nur in ihre Nähe kommt, für den Täter. Ihr Partner Philipp, der als Profiler bei der Polizei arbeitet, hilft ihr und unterstützt sie so gut er kann.

 

Immer wieder kommen ihr Bilder in den Sinn aus ihrer Kindheit, als sie glaubte, da sei jemand in ihrem Zimmer, den sie dann Arthur nannte. Sie dachte, von dieser Paranoia sei sie schon als Jugendliche geheilt worden….

 

Wie viele andere Bücher von Sebastian Fitzek ist auch das neue ein pageturner. Man legt es nicht zur Seite bis man – mit immer wieder neuen, nicht für möglich gehaltenen Wendungen konfrontiert- bis zur letzten Seite in einem fast unerträglichen Spannungszustand gehalten wird.

 

Fitzek verführt den Leser, er führt ihn auf Spuren, die dann im Nichts verlaufen. Es ist schwer, die einzelnen Bücher von ihm zu vergleichen. Aber als ich ans Ende gelangt war, hatte ich den Eindruck, ich hätte schon bessere Thriller von ihm gelesen.