Rezension

Flavias zweiter Fall

Flavia de Luce 02. Mord ist kein Kinderspiel - Alan Bradley

Flavia de Luce 02. Mord ist kein Kinderspiel
von Alan Bradley

Bewertet mit 4 Sternen

Der berühmte Puppenspieler Rupert Porson hat ausgerechnet in Bishop's Lacey eine Autopanne und wird deshalb vom Vikar eingeladen, ein paar Vorführungen zu geben, bis das Auto repariert ist. Flavia ist wieder hautnah dabei und enthüllt gleich die ersten Geheimnisse von Porsons Assistentin Nialla. Porson wiederum weiht auch die neugierige Flavia in einige Puppenspieler-Tricks ein. Doch am Abend der zweiten Aufführung gibt es zur Überraschung aller eine echte Leiche. Flavia lässt es sich nicht nehmen, sofort zu ermitteln und kommt dabei vielen alten Geheimnissen auf die Spur.

 

Flavias zweiter Fall entführt den Leser wieder in die beschauliche Welt des Jahrs 1950 auf dem englischen Land. Genauso gemütlich geht der Roman voran, es dauert nämlich bis zur Hälfte des Buches, bis der tragische Mord geschieht. Davor hat man aber genügend Zeit, Flavia und vor allem die Menschen von Bishop's Lacey besser kennenzulernen, was mir gut gefiel, denn so kam richtiges Flair auf. Es fehlt wieder nicht an schrulligen Charakteren.

Diesmal löst Flavia auch nicht nur einen Fall, sondern zwei. Ob oder wie diese miteinander verstrickt sind, hielt mich gedanklich auf Trab. Mein einziger Kritikpunkt bleiben aber die Geistesblitze von Flavia, die für den Leser aus dem Nichts kommen, weil man einfach nicht so viele Informationen erhält bzw. diese zu gut getarnt sind. Offenbar ist Flavia tausendmal cleverer als ich. Ich frage mich dann wieder einmal: „Wie ist sie jetzt darauf gekommen?“ und muss warten, bis Flavia es Inspector Hewitt und dem Leser offenbart. Andererseits kann ich es auch nicht leiden, dass ich die Lösung schon gefühlte 200 Seiten vor den Ermittlern kenne und dies kann ich bei den Flavia-Büchern wirklich nicht behaupten.