Rezension

flüssig zu lesender N/A-Roman

Berühre mich. Nicht. - Laura Kneidl

Berühre mich. Nicht.
von Laura Kneidl

Bewertet mit 5 Sternen

Sage zieht zum Studium nach Melview - mit nichts als ihrem Auto, ein paar Habseligkeiten und den Utensilien für den Schmuck, den sie herstellt und verkauft. Viel zu dringend war es für sie, von ihrem "Zuhause" und ihren Erinnerungen wegzukommen.
Durch einen Zufall lernt sie in Melview schnell April kennen, die ebenfalls Studienanfängerin ist und mit ihrem Bruder zusammenlebt.
Sage hat nur vor, zu studieren, zu arbeiten und zu vergessen, aber auf keinen Fall, sich zu verlieben. Doch Aprils Bruder Luca hat etwas an sich, das sie anzieht - auch wenn er selbst alles andere als interessiert an einer Beziehung ist.

Bei diesem Buch habe ich erst mal mit nicht viel gerechnet, ich wollte einfach net unterhalten werden und miterleben, wie zwei junge Erwachsene die Liebe finden. Ich hätte nicht wirklich damit gerechnet, dass die Beiden ziemliche Päckchen (fast schon Pakete) mit sich rumtragen, auch wenn sich aus dem Klappentext erahnen lässt, dass sie nicht unvorbelastet an die Uni gekommen sind - zumal das ja auch irgendwie zum Genre New Adult gehört.

Laura Kneidl schreibt so, dass man das Buch am liebsten in einem Rutsch lesen möchte. Man lernt Sage kennen, lebt mit ihr, muss aber auch feststellen, dass sie ziemliche Dämonen mit sich rumschleppt, bei denen man zwar ahnt, woher sie kommen, die aber ihren Alltag ziemlich gut im Griff haben und die sie in den Griff bekommen möchte. Auch wenn ich, gerade zu Beginn, nicht alles, was Sage tut oder denkt, nachvollziehen konnte, habe ich gleich mit ihr mitgelebt und mitgelitten.
Bei Luca war das anders, zumal er erst mal als der Playboy erscheint, der regelmäßig Frauen aufreißt. Mit der Zeit lernt man ihn besser kennen und auch wenn es absehbar ist, so steckt auch hinter seiner Schale ein Kern, der Gefühle hat und damit erst mal klarkommen muss.

Das Thema ist nicht neu, aber Laura Kneidl hat es geschafft, dass ich bei "Berühre mich. Nicht." keine Vergleiche zu anderen Büchern ihres Genres angestellt habe, sondern einfach in der Geschichte von Sage und Luca war - bis zu dem extrem fiesen Cliffhanger, der am Ende des Buches steht und dazu führt, dass ich vermutlich direkt mit "Verliere mich. Nicht." weitermachen werde. Zwar habe ich auch hier eine Vermutung, wie es ausgehen wird, aber wie es dazu kommt, möchte ich jetzt schon wissen.

Fazit: Ein N/A-Roman, in den man eintauchen kann und mit dessen Protagonisten man mitleben kann. Er erfindet das Genre nicht neu, liest sich aber nichtsdestotrotz sehr gut.

Reihenfolge:
1. Berühre mich. Nicht.
2. Verliere mich. Nicht.