Rezension

flüssige Geschichte mit viel Spannung am Schluss

Cloud - Claudia Pietschmann

Cloud
von Claudia Pietschmann

Bewertet mit 4.5 Sternen

Emma ist 16 Jahre alt, lebt in London in einem Smart Home, hat ihren kleinen Bruder Ethan durch einen Unfall verloren und kann nicht über ihre Trauer reden. Sie kann aber über ihre Trauer und Gefühle schreiben, so lernt sie Paul auf facebook kennen und verliebt sich in diesen verständnisvollen Traumtypen. Sie hat ihn nie getroffen und kennt auch nur seine Profilbilder. Sie teilt alles mit ihm, dreht sogar Filmchen für ihn und läd sie hoch. Emma ist verliebt und naiv. Paul überrascht Emma ständig mit kleinen Annehmlichkeiten, die aber irgendwann zum Nachdenken anstoßen. Er will nicht, dass sie sich treffen. Was ist mit Paul los?

Matt geht auf die gleiche Schule wie Emma. Er steht ihr nicht nur bei der Vorbereitung zu einem Marathon zur Seite. Kann er Emma zur Vernunft bringen?

Das Buch "Cloud" von Claudia Pietschmann ist ein gelungenes in der ICH-Form erzähltes Jugendbuch. Mir hat das Buch gut gefallen, obwohl es an manchen Stellen überzogen wirkte, dabei unterstelle ich der Autorin aber Absicht, um das sensible Thema Daten in öffentlichen Netzwerken noch mehr in den Fokus zu rücken. Unbedachte Filmchen auf facebook hochladen, wo ganz nebenbei das "Masterpasswort" veröffentlicht wird. Unbeabsichtigt natürlich. Ich denke schon, dass das Buch die Leser zum Nachdenken anregen soll, ob man wirklich jede Situation hochladen, kommentieren oder teilen sollte? Vielleicht sollte man doch ein wenig mehr über irgendwelche Konsequenzen nachdenken. Fotos und Videos nicht einfach gedanken- und bedenkenlos hochladen. 

Ansonsten geht es neben der Trauer, auch um ganz normales Gefühlschaos einer 16-jährigen. Die Eltern sind in diesem Alter nicht unbedingt der erste Ansprechpartner, zumal wenn diese gerade zu sehr mit sich selbst beschäftigt sind. Die erste Verliebtheit, Schmetterlinge im Bauch, ... ach soo schön schnulzig geschrieben. I love it.

Für mich hat die Autorin den Spannungsfaden die ganze Zeit durch die Geschichte gezogen, mit zum Teil überraschendem Ergebnis, aber auch ab und zu vorhersehbarem Resultat, was ich aber nicht weiter schlimm fand.

Mein Fazit ist: ich finde es ein gelungenes, spannendes Jugendbuch, welches zum Nachdenken anregen sollte. Ich habe es gerne gelesen und mich nicht eine Minute gelangweilt oder gequält. Ich musste mich zum Teil sogar zu den Leseunterbrechungen zwingen. ;-)