Rezension

Flüssiger Schreibstil - Unnötige Änderungen

Sturmvogel - Die Rosenkriege 01 - Conn Iggulden

Sturmvogel - Die Rosenkriege 01
von Conn Iggulden

Inhalt

In diesem ersten Teil der Reihe um die Rosenkriege von Conn Iggulden geht es um die Anfänge sowie die Hintergründe eben dieser Kriege. Zu Beginn Erhalten wir Einblick in die letzten Momente Edwards III. und lernen in diesem Zusammenhang auch dessen Söhne kennen. Die Abstammung auf eben diese Männer wird in der Folge Anlass zu den Rosenkriegen geben.

66 Jahre später ist Henry VI. König. Doch anders als sein Vater, Henry V., der als Kriegerkönig in die Geschichte einging, ist Henry VI. sowohl körperlich als auch geistig nicht in der Lage zu regieren. So muss ein Waffenstillstand her, um die englischen Gebiete auf französischem Boden zu schützen. Dieser wird in der Tat auch ausgehandelt, doch im Austausch dafür muss England die Gebiete Anjou und Maine aufgeben. Da das Volk der Leidtragende in dieser Situation ist, kommt es bald zu Aufständen und die Handlung nimmt ihren Lauf.

 

Meinung

Zunächst ist ein Aspekt erwähnenswert, der sowohl positiv, wie auch negativ zu sehen ist: Die vielen Protagonisten. Zum einen bietet Iggulden damit die Möglichkeit eine Situation aus mehreren Perspektiven zu sehen, sodass man auch die Hintergründe der vermeintlich Bösen kennen und vielleicht auch ein wenig verstehen lernt, andererseits fällt es so schwer sich mit den Protagonisten richtig zu identifizieren. Zudem fiel es mir insbesondere in den Kampfszenen schwer nachzuvollziehen, welche Seite gerade beschrieben wird.

Inhaltlich muss man auch etwas aufpassen. Wie der Autor im recht ausführlichen Nachwort erklärt, hat er die ein oder andere Veränderung an der Handlung bzw. dem zeitlichen Ablauf durchgeführt. Ein Großteil dieser Änderungen scheint jedoch keinen Einfluss auf die Handlung zu haben und erscheint so unnötig und überflüssig. (Zum Beispiel wird Kardinal Beaufort erwähnt, der zu diesem Zeitpunkt aber schon mehrere Jahre tot ist und im Roman keine größere Rolle einnimmt.) Hier muss man also mit Sorgfalt schauen, was Fiktion ist und was nicht.

Zum Buch an sich ist zu sagen, dass es mit einer Fülle an Zusatzmaterial daher kommt: Karten, Stammbäume und Personenverzeichnis, teilweise in mehrfacher Ausführung. Damit lassen sich die sich wiederholenden Namen gut auseinanderhalten, auch wenn hier zusätzliche Jahreszahlen in den Stammbäumen von Vorteil gewesen wären. Auch im Buch an sich vermisst man häufig Zeitangaben, denn so merkt man kaum, dass die Handlung des Buches über zwei Jahre dauert – man könnte meinen alles spiele sich in nur wenigen Monaten ab.

 

Fazit

In diesem Roman von ca. 600 Seiten, in denen Iggulden gerade einmal die Anfänge der Rosenkriege beschreibt, kommen leider einige Sachverhalte vor, die man nicht unbedingt so hätte verbiegen müssen. Sprachlich liest sich das Buch - bis auf wenige Ausnahmen - gut und sorgt so für eine gute Unterhaltung. Was mir am meisten gefallen hat, war die differenzierte Darstellung der Protagonisten, denn dadurch wurde Richard von York eben nicht zu dem Buhmann, der er sonst so häufig ist.

Insgesamt hatte ich von dem Buch mehr erwartet, werde aber den zweiten Teil auf jeden Fall noch lesen.