Rezension

Fortsetzung auf gleich hohem Niveau

Saphirblau. Liebe geht durch alle Zeiten 02. - Kerstin Gier

Saphirblau. Liebe geht durch alle Zeiten 02.
von Kerstin Gier

Bewertet mit 4.5 Sternen

Über das Buch lässt sich im Prinzip dasselbe sagen, wie auch zum Vorgänger. Das Buch lässt sich aufgrund des guten Schreibstils und der spannenden und interessanten Handlung einfach weglesen und der Leser wird dabei bestens unterhalten. Die Hoffnung, dass der zweite Teil etwas mehr in die Tiefe geht, wurde leider enttäuscht, aber es gibt ja noch Teil drei.
Die ambivalente Beziehung zwischen Gwendolyn und Gideon ist wirklich unterhaltsam und lässt das Buch so alles andere als langweilig werden.
Dieser Teil hat jedoch auch etwas, was der erste Teil nicht hat: Xemerius, den Geist eines Dämons, der Gwendolyn seit dem Anfang begleitet und dem Buch die Prise Humor verleiht, die noch gefehlt hat.
Leider steht diesem tollen Element ein Manko gegenüber, dass in vielen Zeitreisegeschichten auftritt. Meiner Meinung nach enthält dieses Buch zwei Logikfehler. Als Tante Maddy von ihrer Cousine Hazel erzählt, müsste eigentlich Gwendolyn zumindest im Ansatz denken: “Damit hat Großvater mich gemeint.” oder die sich daraus entwickelnen interessanten Konflikte wer denn nun wirklich wer ist. Und da das Buch weiterhin in der Ich-Perspektive durch Gwendolyn erzählt wird, wäre dies ein Leichtes gewesen. Schade, denn gerade solche Szenen machen ein Werk genial, da das von der Autorin gesponnene Netz deutlich wird. Doch der wirklich schwerwiegendste Fehler ist der, dass Gwendolyn ihrem Großvater in seiner Vergangenheit begegnet und ihm berichtet, dass sie das Gen hat und nicht Charlotte. Hätte er dieses Wissen nicht logischerweise in seiner Zukunft anwenden müssen? So erhält unter seinen Augen die falsche Enkeltochter die wichtige Ausbildung und eigentlich würde das seinen Plänen als Großmeister des Ordens ja entgegenwirken. Doch dieser Konflikt wird auch nicht erwähnt. Gwendolyn nimmt wieder alles so hin, wie es passiert, ohne groß darüber zu reflektieren.

Fazit: Die Logikfehler heben die belebenden Elemente des Dämonengeistes Xemerius wieder auf. Wieder liegt hier ein Buch vor, bei dem ich absolut nachvollziehen kann, wieso es viele so toll finden. Es ist gut geschrieben, die Handlung interessant und spannend und nun auch noch humorvoll. Doch für mich fehlt noch ein kleines Stück Ausführlichkeit zur vollen Punktzahl.