Rezension

Fortsetzung die nahtlos an den Vorgänger anknüpft - Auch bei den Schwächen.

Endgame 02. Die Hoffnung
von James Frey

Bewertet mit 2.5 Sternen

Endgame geht in die zweite Runde. Nachdem Sarah und Jago den Erdschlüssel gefunden haben, flüchten sie nach London. Doch auch die anderen sieben Spieler sind auf der Suche nach dem zweiten Schlüssel, dem Himmelsschlüssel, dem sich ein Spieler näher befindet als es ihm lieb ist. Wieder beginnt eine rasante Jagd rund um den Globus, denn die Zeit läuft. In weniger als 90 Tagen wird die Welt zerstört werden, werden bis dahin nicht Erd- und Himmelsschlüssel vereint. Wer wird der Sieger der zweiten Stufe sein?

Nachdem der erste Teil mitten im Endgame endet, war ich froh bereits den zweiten Teil da zu haben, sodass die rasante Jagd weiter gehen konnte. Diese ist dem ersten Teil sehr ähnlich, weshalb es mir wieder schwer fällt dem Buch viel Gutes abzugewinnen.

Die Charaktere sind bereits bekannt und haben sich nicht verändert. Noch immer sind sie Superassasinen, die unglaubliche Umstände überleben und innerhalb kürzester Zeit regenerieren. Ob schwerste Verbrennungen, Kopfschuss oder fehlende Hand, für einen Endgame-Spieler ist das wieder kein Problem, denn schließlich haben sie alle gelernt Schmerzen zu ignorieren. Neben den scheinbar übermenschlichen Fähigkeiten, sind sie natürlich wieder auf ALLES vorbereitet, haben überall auf der Welt ein verstecktes Lager, oder einen Freund der ein ganzes Waffenarsenal bereit hält und die geschundenen Knochen heilt. Auch wenn James Frey sich in dem Punkt treu bleibt, was man ihm irgendwie zu Gute halten muss, macht es das Buch vorhersehbar und langweilig.

Die Story hingegen ist, wie bereits im ersten Teil, eigentlich hoch interessant und auch hier lockt wieder ein Krypto-Rätsel. Leider war es mir erneut zu kompliziert, was dem Autor allerdings nicht vorzuwerfen ist. Ärgerlicher fand ich es, dass die von den Spielern zu lösenden Rätsel sich erneut wie von selbst lösten und man als Leser kaum etwas davon mitbekam. Sie wurden weder richtig ausformuliert, denn die Spieler kannten sie aus unerklärlichen Gründen oder hatten eine plötzliche Eingebung, noch wurden sie richtig gelöst. Immer gab es einen glücklichen Zufall der das Rätsel löst und die Spieler dem Himmelsschlüssel näher bringt.

Was die Story für mich etwas ermüdet hat war die Geschichte rund um Hilal, der für mich kaum etwas mit dem eigentlichen „Spiel“ zu tun hatte. Er jagte einer weiteren Figur hinterher, dessen Wichtigkeit ich nicht verstanden habe und dessen Geschichte für mich absolut unsinnig war. Auch wenn er am Ende doch wieder Bezug zu den anderen Spielern bekommt, hat er meiner Meinung nach seine eigene unabhängige Story gehabt.

Vom Schreibstil her war es wieder sehr einfach und flüssig zu lesen. Nur einzelne Kapitel fand ich anstrengend, wobei das mit den Ticks des jeweiligen Spielers zusammen hing. Die Sätze sind überwiegend kurz gehalten und die Wortwahl sehr einfach, sodass man schnell voran kommt im Buch. Die eingestreuten (zusammenhangslosen) Texteinschübe die für das Rätsel gedacht sind fand ich hingegen störend. Ebenso erging es mir mit den Bildern, aber über die kann man hinweg blättern, wohingegen man bei den Texten nie wusste, ob sie relevant sind oder nicht. 

Insgesamt zieht sich das Buch für mich sehr. Die Geschichten der einzelnen Spieler werden ausführlich erzählt, ihre Flucht, Kämpfe und die ein oder andere Nebenstory werden auf knapp 500 Seiten ausgeführt. Dann plötzlich bekommen alle einen entscheidenden Hinweis und schwupps sind sie beim Himmelsschlüssel und es gibt einen Finalen Kampf. Ich hatte das Gefühl dem Autor geht die Luft aus und er musste es schnell beenden. Auch hier gibt es erneut ein sehr offenes Ende, sodass ich den dritten Teil wohl auch noch lesen werde. Das aber nicht aufgrund der tollen Charaktere oder einer irrsinnig spannenden Geschichte, sondern weil ich wissen will was hinter dem Spiel steckt.

Insgesamt gibt es von mir keine Empfehlung. Wer Endgame 1 gelesen hat weiß worauf er sich einlässt, den bis auf die Tatsache das der Schlüssel einen anderen Namen hat unterscheidet sich der zweite Teil kaum vom ersten. Wer Endgame 1 nicht gelesen hat, sollte dies sowieso als erstes tun und sich sein eigenes Bild schaffen. Von mir nur 2,5 Sterne.