Rezension

Französische Sommerlektüre

Die vier Jahreszeiten des Sommers
von Grégoire Delacourt

Bewertet mit 4.5 Sternen

Nationalfeiertag in Frankreich: 14. Juli 1999 – laut Nostradamus steht das Ende der Welt kurz bevor.

Le Tourquet, das etwas in die Jahre gekommene Seebad der Pariser an der Nordsee, ist der Schauplatz vier unterschiedlicher Liebesgeschichten. Sie nehmen dort ihren zarten Anfang, sie enden oder zerbrechen gar am großen Strand an der Nordsee. Die vier Paare kennen sich nicht untereinander, aber trotzdem sind ihre Geschichten miteinander verwoben, ihre Wege kreuzen sich flüchtig.

Wie der Titel schon ausdrückt, geht es um die vier verschiedenen Abschnitte der Liebe und des Lebens: um die erste Liebe bei Jugendlichen,um die einer erwachsenen Frau auf der Suche nach der wahren Liebe, um die einer frustrierten Ehefrau Mitte 50 und um die wahre Liebe eines Paares, das sich im 2. Weltkrieg am Strand von Le Touquet kennen und lieben lernte.

Feinfühlig und federleicht erzählt der Autor den Kreislauf der Liebe und des Lebens, die Schicksale berühren den Leser, es sind Momentaufnahmen, an denen er teilhaben darf. Und doch schafft der Autor noch etwas Größeres, denn er schreibt am Ende zu jeder der vier Liebesgeschichten einen kurzen Epilog, der die Geschichten vollendet und den Leser das Büchlein mit knapp 200 Seiten mit einem Lächeln aus der Hand legen lässt.