Rezension

Frauen wie du und ich

Vier Mal Frau - Katharina Mosel

Vier Mal Frau
von Katharina Mosel

Bewertet mit 4 Sternen

Die Geschichte um Mona, Julia und Cecilia sowie Vanessa hat mir gut gefallen. Vier normale Frauen, alle mit einer kleinen Macke, wie du und ich.

Mona, in Scheidung lebend, macht eine tolle Entwicklung über die Geschichte durch. Anfangend als Hausfrau und Mutter, sowie Unternehmersgattin wächst sie über sich hinaus und macht sich mit einem Kochservice selbstständig. Mona macht in diesem Buch die größte Entwicklung durch und sie war es auch, mit der ich mich von der Geschichte her am Meisten identifizieren konnte, da ihre Geschichte der Meinen sehr ähnlich ist. Meinen Respekt, dass sie einen so entspannten Umgang mit der neuen Beziehung ihres Mannes pflegt.

Vanessa war teilweise schon sehr jung und naiv in ihrem Verhalten. Aber gerade das hat sie irgendwie auch liebenswert gemacht. Sie ist, anders als ich es erwartet habe, so völlig ohne Arg.  Sie steht mit beiden Beinen fest im Leben, hat einen guten Beruf und ein gutes Einkommen. All das hatte ich ihr am Anfang gar nicht zugetraut. Ich muss gestehen, dass ich ihr einen besseren Mann, als Lars gewünscht hätte, denn er war mir leider völlig unsympathisch.

Julia ist die starke Unternehmerin, die dann doch etwas weicher wird. Teilweise war sie mir ein bisschen zu herrisch, um sie wirklich ganz in mein Herz zu lassen. Julia wäre eher nicht der Typ Frau, mit dem ich befreundet wäre. Sie passte aber ganz wunderbar in diese Geschichte.

Cecilia war wohl die Frau, die mir am ähnlichsten ist. Konnte ich mich mit Mona von der Geschichte her am besten identifizieren, so war es Cecilia, mit deren Charakter und Verhalten ich oft übereinstimmen konnte. Sie war auch die, die mit am sympathischsten war. Cecilia ist definitiv jemand, den ich auch gerne zur Freundin hätte. Ihren Mut habe ich bewundert.

Die Geschichte an sich ist ziemlich realitätsnah, dadurch für mich aber auch teilweise nicht spannend genug. Eigentlich erleben Mona, Julia, Cecilia und Vanessa genau das, was wir alle erleben. Sie leben ihr normales Leben. In einem Roman würde ich mir dann allerdings doch ein paar mehr Verwicklungen wünschen, einfach um ein bisschen Spannung hinein zu bringen, die den Leser so sehr fesselt, dass er das Buch nicht mehr aus der Hand legen kann. Das gab es hier für mich nicht. Die Geschichte las sich gut, aber ich hatte auch kein Problem, wenn ich mal einen Tag nicht dazu kam das Buch in die Hand zu nehmen. Gefallen hat mir, dass alle Figuren auf die eine oder andere Art eine Entwicklung durchmachen, die jedoch keineswegs übereilt ist, sondern sehr nachvollziehbar daher kommt.

Der Schreibstil von Katharina Mosel ist recht nüchtern, was aber gut zur Geschichte gepasst hat. Ich muss sagen, dass sie meinen Humor scheinbar nicht trifft, denn ich habe in anderen Rezensionen gelesen (ja, ich lese andere Rezensionen vor, während und nach dem Lesen eines Buches), dass viel Situationskomik vorhanden war und man laut gelacht habe. So richtig lustig fand ich die Geschichte an keiner Stelle. Das ist für mich überhaupt nicht negativ, aber hat mich gewundert.

Vier unterschiedliche Frauen, alle auf ihre Weise liebenswert, nehmen den Leser mit, sie eine Zeitlang durchs Leben zu begleiten. Von mir gibt es 4 Sterne für diesen Frauenroman ohne größere Höhen und Tiefen, dafür aber mit sehr vielen lebensnahen Szenen.