Rezension

Frauenroman mit viel Gefühl und Tiefgang.

Wenn die Liebe hinfällt - Luisa Buresch

Wenn die Liebe hinfällt
von Luisa Buresch

Bewertet mit 4.5 Sternen

"Ich glaube nicht an die ewige Liebe. Ich glaube daran, dass man eine gewisse Zeit gut miteinander klarkommt und wenn es nicht mehr klappt, hat man zumindest ein paar gute Jahre gehabt. Und dann kommt der Nächste. Oder man ist mit sich selbst zufrieden." (S, 249)

Seit zehn Jahren sind Alia und Leander im Bekanntenkreis das Traumpaar schlechthin. Die gemeinsame kleine Tochter Katie macht das Glück zwischen den beiden nur noch perfekter.
Das dachte Alia zumindest. Doch dann bricht ihre Welt zusammen, als sie von Leander wegen einer anderen Frau verlassen wird.
Niemals hätte Alia geahnt, dass Liebe so verdammt wehtun kann. Und niemals hätte sie gedacht, dass Leander, ihr geliebter Leander, irgendwann nicht mehr bei ihr sein würde.
Mühsam rappelt sie sich dank ihrer guten Freundinnen und dem grummeligen Nachbarn wieder auf und merkt nach einem Jahr, dass sie Leander gar nicht wirklich braucht...

"Wenn die Liebe hinfällt" ist so anders als die Frauenromane, die ich bisher gelesen habe. Allein der Schreibstil macht es schon zu etwas besonderem. Luisa Buresch schreibt hier humorvoll und locker eine Geschichte in kurzen Sätzen und Kapiteln. Man hat das Gefühl, als würde Ali einer Freundin von ihren Erfahrungen berichten. Man muss sich zwar erst an diesen Stil gewöhnen, aber es lohnt sich auf jeden Fall.

Dieses Buch ist entgegen meinen Erwartungen sehr tiefgründig gewesen, was ich von einem Frauenroman nicht gedacht hätte. Beziehungen und die Tücken darin werden beleuchtet und es gab viele schöne Gedanken zur Liebe, über die ich länger nachgedacht habe. Es zeigt, dass der perfekten Mann und die perfekte Beziehung einfach unwahrscheinlich sind. Dass sich in jeder Partnerschaft nach den Jahren der Alltag und damit Probleme einschleichen. Dass man für Liebe auch arbeiten muss.

Ich muss sagen, dass dies das erste Buch über Liebeskummer ist, in dem ich mich verstanden gefühlt habe. Luisa Buresch stellt ihn so unverblümt und unschön dar, wie er eben meistens ist. Man schlägt um sich, schreit, weint, will den Kerl zum Teufel jagen, will ihn zurückerobern... In anderen Büchern zu dem Thema fand ich die Darstellung mit ein paar Tagen Eis und Weinen, bis ein neuer Traummann angelaufen kam, einfach zu realitätsfern.

Eine Geschichte, die das Leben zeigt, wie es ist und desillusionierend ist. Nicht zuletzt gelingt der Autorin diese unglaubliche Nähe zur Realität wegen den vielen echten Emotionen und den aus dem Alltag gegriffenen Figuren.