Rezension

fremd

Fremd
von Ursula Poznanski Arno Strobel

Bewertet mit 4.5 Sternen

Perfider Psychothriller mit einer interessanten und recht logischen Aufklärung

‘*‘ Meine Meinung ‘*‘

Die ersten beiden Kapitel beschreiben ein und die gleiche Szene - jedoch auch unterschiedlichen Perspektiven. Wie erlebt Joanna, dass plötzlich ein Mann in ihrem Wohnzimmer steht und behauptet, ihr Verlobter zu sein? Wie erlebt Erik, dass Joanna ihn nicht mehr erkennt und seine Sachen nicht mehr vorhanden sind?

Die Sichtweise wird von Kapitel zu Kapitel gewechselt - einmal erzählt Joanna, das nächste Mal Erik - doch trotzdem schreitet die Handlung weiter fort. So ist der Leser zwar allwissend, doch das bring kein Bisschen Licht ins Dunkle. Ja, man weiß, wie die Protagonisten fühlen, wie sie die seltsame Situation erleben, wie paranoid sie manchmal denken, doch die Auflösung erlebt der Leser mit den Figuren gemeinsam.

Bei der Premieren-Lesung von Ursula Poznanski und Arno Strobel in Lüneburg, erzählten die beiden, dass sich ihre Schreibstile auf einander eingeschwungen haben. Und das kann ich bestätigen. Ja, man merkt, dass der Stil von Perspektive zu Perspektive wechselt, doch es gibt keinen Bruch beim Lesen - es liest sich flüssig

Eins störte mich jedoch - Joanna ist Australierin und als Menschen aus Australien mit ins Spiel kamen, gab es keine Sprachbarriere und alle konnten sich prima verständigen. Da hätte ich mir den einen oder anderen Satz zu etwaigen Kommunikationsproblemen gewünscht oder die klare Ansage, dass alle „nearly fluently“ Englisch sprechen.

Alles in allem hat mich das Buch gefesselt und es ist ein echter Pageturner. Doch wegen des Mopperpunktes ziehe ich einen halben Stern ab und vergebe gern 4,5 fremde Sterne.

 

‘*‘ Klappentext ‘*‘

Ein Fremder steht plötzlich in Joannas Haus. Behauptet, ihr Lebensgefährte zu sein. Aber sie hat ihn noch nie gesehen.

Erik kommt abends nach Hause, zu seiner Joanna. Aber die erkennt ihn nicht. Glaubt, dass er ein Einbrecher ist. Und all seine Sachen sind aus dem Haus verschwunden.

Jemand treibt ein perfides Spiel. Ein Spiel, das sich bald als tödlich entpuppt ...