Rezension

French Roast - Jill neben der Spur

Zwischen Himmel und Glück - Ava Miles

Zwischen Himmel und Glück
von Ava Miles

Bewertet mit 3 Sternen

Nachdem mir Nora Roberts Land extrem gut gefallen hat, war ich sehr gespannt auf den zweiten Teil aus der (im englischsprachigen Raum bisher 11teiligen) Dare Valley-Reihe. "French Roast", so der englische Originaltitel, bringt den Inhalt perfekt und mit einem Augenzwinkern auf den Punkt. "Zwischen Himmel und Glück" passt eher weniger, es müsste besser "Himmelhoch jauchzend, zu Tode betrübt" heissen. 

Merediths Schwester Jill Hale und ihr ehemaliger Freund Brian sind der zentrale Mittelpunkt dieser Geschichte. Jill, die in Dare Valley ihr eigenes, erfolgreiches Café betreibt, ist seit dem Tod ihrer besten Freundin Jemma und der Rückkehr ihres Highschool-Ex Brian emotional nicht sehr stabil. Einerseits will sie ihn zurück, andererseits gibt sie ihm kaum eine Chance. Brian ist verliebt in Jill, doch seine Vergangenheit lässt ihn nicht an ein Happyend glauben. Ihre Pläne von einem gemeinsamen Restaurant scheinen an ihren unterschiedlichen Vorstellungen zu scheitern. Dann wird Jill von einem Investor für ein geheimnisvolles Projekt angefragt und Brian bekommt unerwartet Besuch von seiner Ex aus New York, die ihn als Chefkoch anheuern will. Noch mehr Geheimnisse, noch mehr Trouble und noch mehr Auf und Ab's.

Und genau daraus besteht die gesamte Geschichte: sie lieben sich, reden nicht, versöhnen sich irgendwann, doch dann kommt irgendwas aus der Vergangenheit aus/daher und schon beginnt alles wieder von vorne... 
Das ganze Auf und Ab, kriegen sie sich oder kriegen sie sich nicht, kann durchaus witzig oder fesselnd beschrieben sein. Dass eine Geschichte vorhersehbar ist, muss nicht zwangsläufig negativ sein. Die Autorin bewies in "Nora Roberts Land", dass sie durchaus gelungene Bücher schreiben kann.
Aber in "Zwischen Himmel und Glück" wiederholt sich das Muster gefühlte fünfzig Male ohne jegliche Spannung und nervte mich extrem. 

Denn auch die Charaktere nerven: Jill und Brian würde man am liebsten packen und durchschütteln. Jill, die ich in "Nora Roberts Land" durchaus sympathisch fand, verhält sich wie ein unreifer Teenager und allürenhaft. Sie prescht los, überlegt nicht, gibt alles. Oder nichts. 
Brian leidet noch immer am intoleranten Verhalten seines Vater während seiner Teeniezeit. Brian hat es bis heute nicht überwunden und will sich auch nach dem Tod der Eltern noch beweisen. Er traut sich nicht offen mit Jill zu reden und wenn er sich mal überwindet, lässt sie es nicht zu. 
Dazu kommt viel zu viel Sex - Sarah Morgans Bücher sind prüde dagegen - und zuviel Gefühlsdrama wegen nichts und wieder nichts. 
Wäre dies Ava Miles erstes Buch, das ich gelesen hätte, ich würde keins mehr lesen. 
Ich weiss nun gar nicht, ob ich mich auf Peggys Geschichte freuen soll oder nicht. Sie könnte spannender sein als die von Jill und Brian, doch auch Peggy verhielt sich hier nicht so sympathisch wie in "Nora Roberts Land". Sie hat Probleme mit ihrer Weiblichkeit, null Bock auf "Mädchendinge" wie zusammen einkaufen oder etwas trinken und reden. Macalister Maven hingegen war mir, obwohl ich erst skeptisch war, sehr sympathisch und vielschichtig aufgrund seiner Herkunft und seinem Verhalten.  

Fazit: Ein nerviges Beziehungs-Auf-und-Ab ohne Spannung, das mich nach dem tollen Serien-Einstieg "Nora Roberts Land" sehr enttäuschte. 
3 Punkte.