Rezension

Freundschaften in Zeiten von Social Media

Manipulation - Serena Leigh

Manipulation
von Serena Leigh

Bewertet mit 3 Sternen

Die Nachwuchsautorin Serena Leigh, Jahrgang 1997, hat mit der Erzählung "Manipulation" ein erschütterndes Bild ihrer Generation gezeichnet.  

Die autobiografisch unterfütterte Geschichte um ein 16-jähriges Mädchen aus Frankfurt, das sich mittels Facebook mit zwei älteren Schülern aus ihrer Schule anfreundet und mit deren Gefühlen spielt, stimmt mehr als nachdenklich. Bis zum Schluss ist die junge Ich-Erzählerin mit ihren Gefühlen für die beiden Jungs überfordert.  Denn lange Chats und Telefonate können das echte Leben und richtige Emotionen einfach nicht ersetzen. Jedes Date außerhalb der medialen Blase bringt Unsicherheiten und Missverständnisse mit sich, obschon man vorher alles und jedes via E-Mail und Chat zerredet hat. Diese Sprachlosigkeit der jungen Generation im Alltagsleben macht betroffen und zeigt welche sozialen Krüppel daraus erwachsen können. Dementsprechend fand ich die Geschichte um die Thematik Freundschaft und Beziehungsstatus 2.0 recht lehrreich, wenngleich mir der tagebuchartige Stil nicht wirklich behagte. Viel zu lang hielt die Protagonisten an alten, längst toten Verbindungen fest und trat m. E. dabei arg auf der Stelle. Da hätte ich mir einen positiveren Schluss im Stile der griechischen Katharsis gewünscht. Darüber hinaus störte es mich, dass der Text bei gerade einmal 65 Seiten einige Rechtschreib- und Grammatikfehler aufwies. 

FAZIT  
Ein nachdenkliches Jugendbuch, das vor allem von der heutigen Jugendgeneration gelesen werden sollte.