Rezension

Für alle die Happy Ends lieben und einer nervigen Protagonistin ihre Art so manches mal verzeihen können.

Wir sehen uns beim Happy End
von Charlotte Lucas

Bewertet mit 5 Sternen

Inhalt: 
Ella lebt in einem Märchen. Sie ist mit dem erfolgreichen Anwalt Philip verlobt und wird bald seine Frau. Sie führt den Haushalt und ist glücklich damit, bis sie etwas in der Reinigung abgibt und einen Zettel findet auf dem steht, dass Philip sie nicht heiraten darf. 
Doch Ella wäre nicht Ella Cinderella, Inhaberin des Blogs "Better Endings" auf denen sie allen Geschichten ein Happy End gibt, wenn sie sich nicht ihr persönliches Happy End zurecht spinnen würde. Doch manchmal kommt es anders als man denkt.
Meine Meinung: 
"Am Ende wird alles gut. Wenn es nicht gut ist, ist es nicht das Ende." 
Ella beherzigt ihren Lieblingssatz und versucht aus jeder Situation das Positive zu ziehen. Als sie erfährt, was Philip ihr angetan hat, flüchtet sie und stößt dabei versehentlich Oscar de Witt die Treppe runter. Um sich später nach ihm zu erkundigen fährt sie zu ihm und erneut landet Oscar am Fuße einer Treppe und kann sich an nichts mehr erinnern. Ella stellt sich kurzerhand selbst als Haushälterin ein und versucht nebenbei ihre Zukunft zu regeln. 
Ich muss gestehen, dass mir Ella mit ihrem heile-heile-Gänschen-Kram oftmals sehr auf den Senkel ging. Sie drehte sich Tatsachen so, dass sie schön wirkten und hat sich hässliche Situationen wieder glatt und hübsch zurecht gelegt. Ihre Märchenwelt bekam immer wieder Knicke und trotzdem war es, als wenn sie trotzig das Kinn hob, die Augen vor der Wahrheit schloss und hoffte, das so alles gut werden würde. 
Nebenbei kümmert sie sich um Oscar, an dessen Misere sie aktuell eine Teilschuld trägt. Sie wühlt in seiner Vergangenheit und versucht sein Leben wieder schön zu machen, doch da gibt es einige Wunden, die nie zu heilen scheinen. 
Mir hat überhaupt nicht gefallen, wie weit sich Ella in ihr Lügenkonstrukt verstrickt hatte, aber ich verstehe, warum sie es tat. 
Mein Favorit war von Anfang an Oscar, denn obwohl er oftmals herrisch und mürrisch ist, schien er unter dieser harten Schale ein Mann mit großem Herz zu sein. Auch wenn sein Humor sich oft hinter einer verbitterten Maske versteckte, mochte ich seine Art. Philip dagegen hat sich sehr schnell ins Aus geschossen und immer, wenn er in der Geschichte auftauchte, hätte ich ihn am liebsten verscheucht. 
Leider scheint sich Ella am Ende in einer aussichtslosen Situation zu befinden. Trotzdem fand ich das Buch super gelungen. 
Es gibt Schmerz, Verlust und Wut, aber auch Liebe und Freundschaft. 
Fazit: 
Für alle die Happy Ends lieben und einer nervigen Protagonistin ihre Art so manches mal verzeihen können.