Rezension

Für bibliophile Skandinavienfans

Die Akademiemorde - Martin Olczak

Die Akademiemorde
von Martin Olczak

Endlich mal wieder ein Krimi, der mich bei der Stange gehalten hat. Nachdem ich in letzter Zeit 3 Krimis angefangen und nach kurzer Zeit an die Seite gelegt habe, habe ich diesen nun durchgelesen und das in kürzester Zeit.

Stockholm ist gebeutelt von einem Serienkiller - dem Akademiekiller. Denn der "Arsch", wie er liebevoll von den Ermittlern genannt wird, scheint es einzig auf die Mitglieder der schwedischen Akademie abgesehen zu haben. Nach der feierlichen Begehung des 100. Todestages von Nationaldichter Strindberg, wird der ständige Sekretär der Akademie ermordet und es folgen in rasantem Tempo weitere Morde. Auf der Suche nach dem Mörder ist Claudia Rodriguez, die im Ermittlerteam mit ihrer direkten und leicht ignoranten Art nicht gerade auf Wohlwollen stößt. Auch, nachdem sie aus den laufenden  Ermittlungen ausgeschlossen wird, hört sie nicht auf, nach dem Mörder zu suchen. Hilfe bekommt sie dabei von Leo Dorfmann, einem Antiquar und Literaturkenner. Dieses recht ungleiche Team rast nun regelrecht durch Stockholms Straßen auf der Suche nach einem unglaublich gut organisierten und perfektionistischen Mörder.

Es gibt blutigere Krimis, es gibt schnellere Krimis und doch ist  "Die Akademiemorde" ein Buch, das einen gewissen Sog ausübt. Wahrscheinlich ist es die Kombination von Mord und Buch, die die Story spannend für einen bibliophilen Krimileser macht. Denn man erfährt - interessant gemacht und nicht belehrend - so einiges über den Nobelpreis, seine Geschichte und die Art und Weise, wie der Preisträger ausgewählt wird, genauso, wie man viel über den schwedischen Nadtionalautor August Strindberg erfährt. Trotz allem rückt die Mordserie definitiv nicht in den Hintergrund und auch die zwischenmenschliche Beziehung grad zwischen Claudia und Leo, spielt immer wieder eine Rolle. Das Ende des Buches lässt irgendwie vermuten, dass Olczak noch weitere Fälle für Claudia Rodriguez planen könnte.