Rezension

Für immer ist die längste Zeit

Für immer ist die längste Zeit - Abby Fabiaschi

Für immer ist die längste Zeit
von Abby Fabiaschi

Bewertet mit 3 Sternen

Maddy ist tot. Vom Dach der Bibliothek gestürzt. Sie landet jedoch nicht im friedvollen Himmel, sondern blickt aus kurzer Höhe auf ihre Familie – ihre pubertierende Tochter Eve und den emotional unaufgeräumten Ehemann Brady – herab. Ohne Maddy sind sie schon in einfachen Dingen der Alltagsorganisation überfordert. Jetzt drohen sie an der Frage nach dem Warum zu zerbrechen. Maddy muss etwas tun. Doch ihre Möglichkeiten der Einflussnahme aus dem Jenseits sind begrenzt – sie ist ja auch neu hier.

‚Für immer ist die längste Zeit‘ ist der Debütroman von Abby Fabiashi. Der Schreibstil gefällt mir gut, er ist schnörkellos und direkt. Gefühle kann er nach meinem Empfinden nur bedingt vermitteln, teilweise kam es mir etwas hölzern vor. Die Story ist durchaus emotional, das Thema Selbstmord und Umgang mit diesem wurde gut aufgegriffen. Für mich waren die Reaktionen der verbliebenen Menschen durchaus authentisch dargestellt.  Dennoch blieben die Schilderungen distanziert und ich konnte mich nicht wirklich in die emotionale Lage der Charaktere hineinversetzen. 
Die Handlung wird aus drei verschiedenen Perspektiven geschildert, so dass man als Leser stets gut im Bilde über alle Gefühlslagen und Ansichten ist. Wirklich ans Herz ist mir keiner der Charaktere gewachsen. Ich habe ihren Werdegang gern verfolgt, habe jedoch nicht mitgefiebert. 
Richtig packen konnte mich das Buch jedoch nicht, dafür hatte es zu viele Längen. Zum Ende hin nimmt die Story nochmals ein wenig Fahrt auf, was zumindest die letzten Seiten angenehm macht.