Rezension

Für Liebhaber von spannenden Jugendbüchern und Urban Fantasy – toller Schreibstil, spannende Entwicklung und damit ein richtig guter Trilogieauftakt.

Die Kinder der Kirschblüte - Cardo Polar

Die Kinder der Kirschblüte
von Cardo Polar

Bewertet mit 4 Sternen

Ich lese mittlerweile nur noch selten Selfpublisher-Bücher, da die Menge an Büchern, die jeden Tag veröffentlicht werden, kaum noch zu durchschauen und oft auch recht eintönig ist. Doch als ich das Cover von Cardo Polars „Die Kinder der Kirschblüte 1: Die Kinder erwachen“ sah, war ich direkt hin und weg. Es hebt sich so von der Masse ab, dass man gern auch einen Blick auf den Klappentext riskiert und dieser macht mehr als neugierig auf die Story.

Wenn man das Buch dann erstmal aufgeschlagen hat, fliegt man nur so durch den Auftakt dieser Reihe. Die Story ist in der dritten Person geschrieben, wobei man die meiste Zeit Protagonistin Hanna begleitet. Hanna ist ein depressiver Teenie, sie hasst sich und die Welt, verletzt sich selbst, sieht keinerlei Perspektive in ihrem Leben und wird in der Schule gemobbt. Wie viele Jugendliche in dieser Situation sucht sie Trost im Internet und hat dort über ein Forum andere gefunden, denen es ähnlich ergeht. Sie wissen keine Details, wie Wohnort oder Name voneinander, sind sich aber durch die gemeinsamen Erfahrungen als Außenseiter extrem nah. Als einer aus dieser Clique sich an seinen Mitschülern rächt und ihm darauf die Polizei auf den Fersen ist, kommt Spannung auf – den plötzlich scheint nur noch Hanna im Fokus zu stehen – und nicht nur bei der Polizei.

Der Schreibstil konnte mich sofort fesseln. Einige Sätze sind kurz und prägnant, peitschen den Leser durch den Text, während die meisten anderen Sätze viele Kommas enthalten und so mehr wie eine Aufzählung als ein Satz wirken, was das quasi rasante durch den Text fliegen noch begünstigt.

Nebenher gibt es noch Kapitel, die in der Vergangenheit spielen und die tragische Geschichte eines jungen Mädchens erzählen, das eine besondere Gabe besitzt. In Zusammenhang mit dem Klappentext und dem Verlauf der Story wird dem Leser schnell klar – dieses Mädchen muss eine Verwandte von Hanna sein.

Obwohl das Buch mit rund 150 Seiten sehr dünn ist, war ich von der Wendung in der Mitte der Geschichte ziemlich überrascht. Während ich am Anfang dachte, es würde sich nur um ein paar in Selbstmitleid verfließende Teenies handeln, war ich am Ende so von der Story gefangen, dass ich am liebsten direkt Teil 2 gelesen hätte.