Rezension

Für mich DAS Buch!

To Kill a Mockingbird. 50th Anniversary Edition - Harper Lee

To Kill a Mockingbird. 50th Anniversary Edition
von Harper Lee

Bewertet mit 5 Sternen

„It was times like these when I thought my father, who hated guns and had never been to any wars, was the bravest man, who ever lived.”

„To kill a mockingbird“ ist ein weltweit geliebter Südstaaten-Roman aus der Perspektive eines kleinen, aufmüpfigen Mädchens. Die Pulizer-Preisträgerin Harper Lee, die uns dieses Meisterwerk geschenkt hat, hat einige autobiographische Anteile in ihre Hauptfigur Scout gesteckt.

Das Buch eröffnet uns die Problematik der Südstaaten in den 1930er Jahren aus den Augen eines Kindes. Jean-Louise Finch, von allen liebevoll Scout genannt, wächst mit ihrem älteren Bruder Jem und ihrem Vater Atticus in dem fiktionalen Örtchen Maycomb auf.

Versorgt wird die Familie von der dunkelhäutigen Haushälterin Calpurnia – für das damalige Menschenbild ein Skandal. Doch Atticus Finch, liebevoller Familienvater und moralisches Vorbild für hoffentlich alle Menschen, setzt sich über Rassefragen hinweg und wagt es seinen dunkelhäutigen Mitmenschen sogar Rechtsbeistand zu leisten. Atticus, gleichermaßen geliebt wie gehasst, gelang es in seiner Tätigkeit als Anwalt, fast all seine Klienten vor der Todesstrafe zu bewahren.

Ein wichtiger Bestandteil im Leben der Finch-Kinder ist ihr neugewonnener Freund Dill, mit dem sie regelmäßig Theater spielen und sich gegenseitig Mutproben stellen. Er bleibt den Geschwistern auch neben ihrem Vater und der Haushälterin als einzige schützende Instanz, als Atticus sich der Verteidigung eines „Negers“ (gegen eine „Weiße“) annimmt und somit innerhalb der stark konservativen Gemeinde in Missfallen gerät. Doch auch diese Tatsache hält Atticus nicht von seinen Prinzipien ab und er predigt seinen Kindern Toleranz und Respekt.

„Real courage is when you know you’re licked before you begin, but you begin anyway and see it through no matter what.”

“To kill a mockingbird” ist eines dieser Bücher, das ich mindestens einmal im Jahr lesen muss und nie geht die Faszination verloren, die ich beim ersten Lesen spürte. Das liegt an unterschiedlichen Faktoren.
Zuallererst einmal zieht mich der Schreibstil schon auf den ersten Zeilen in seinen Bann. Maycomb wird so eindringlich beschrieben, dass ich das Gefühl habe, mich mit den Einwohnern vor der Hitze schützen zu müssen und sofort ein schattiges Plätzchen zu brauchen. Wahnsinn, was für eine Schreibkraft Frau Lee an den Tag gelegt hat!

Der zweite Faktor, der mich das Buch über alle Maßen lieben lässt, sind die Charaktere, allem voran Atticus Finch. Er ist die metaphorische Hoffnung zwischen all dem Bösen und zwar ohne etwas dafür zu erwarten. Er hält an seinen grundeigenen Prinzipien fest und seiner eigenen Interpretation der Bibel. Außerdem ist er meiner Meinung nach das Idealbild eines Vaters. Nicht die Art „bester Freund“, die uns Hollywood vielleicht als gute Vaterfigur verkauft, sondern einfach der sprichwörtliche Fels in der Brandung, der seinen Kindern die Freiheit für Fehler lässt, ihnen aber bedingungslose Liebe und Antworten schenkt.

„With him, life was routine; without him, life was unbearable.”

Fazit: Meiner Meinung nach ist “to kill a mockingbird eines dieser zeitlosen Bücher, das jeder einmal gelesen haben sollte. Allein die Charaktere sind ein Geschenk an uns alle und ich denke, jeder wird mit Scout an diesem Roman wachsen!