Rezension

Für mich ein Highlight unter den Dystopien

Das Feuerzeichen - Francesca Haig

Das Feuerzeichen
von Francesca Haig

Inhalt

Cass lebt in einer Welt, die durch eine nukleare Katastrophe völlig verändert wurde. Die Menschen können nur noch Zwillinge bekommen, wovon eines völlig gesund ist und das andere Fehlbildungen hat, oder so wie Cass eine Seherin ist. Die "gesunden" Kinder werden Alphas genannt, die anderen Omegas. Die Alphas bleiben bei ihrer Familie, doch die Omegas werden gebrandmarkt und weggeschickt und so herrschen die Alphas über alle. Dadurch, dass Cass eine Seherin ist, ist sie ebenfalls ein Omega, schafft es aber lange das zu vertuschen, sodass sie mit ihrem Zwillingsbruder aufwächst. Doch irgendwann trickst ihr Bruder Zach sie aus und ab da ändert sich ihr Leben für immer...

Meine Meinung

Als großer Fan von Dystopien und Endzeitromanen, wurde ich direkt auf dieses Buch aufmerksam. In letzter Zeit lese ich weniger aus dem Genre, weil mich vieles nicht mehr überzeugen kann. Doch "Das Feuerzeichen" ist anders und definitv ein Highlight unter den Dystopien.
Es spielt 400 Jahre nach einer nuklearen Katastrophe und die Menschen leiden immer noch unter den Nachwirkungen. Die Idee, dass die Menschen nur noch Zwillinge bekommen können, wobei immer ein Mädchen und ein Junge geboren werden und eins entweder körperlich auffällig ist mit z.B. einem zusätzlichem oder fehlendem Bein oder Visionen hat und das andere völlig "normal" und gesund ist, finde ich innovativ und grandios. So werden die Menschen in zwei Klassen eingeteilt, wobei die Alphas, also die "Normalen", die Omegas unterdrücken. Die Ausprägung bei den Omegas ist dabei komplett unterschiedlich. Besonders faszinierend finde ich, dass die Zwillinge so miteinander verbunden sind, dass sie die gleichen Schmerzen oder schweren Krankheiten erleiden und wenn der eine stirbt, der andere auch stirbt. Diese Verbindung ist wirklich gut durchdacht und zieht sich durch das ganze Buch.

Am Anfang gibt es viele Erkärungen, die Cass auch ihrer Ich-Perspektive erzählt, sodass man schnell das Konzept des Buches und die Welt in der Cass lebt versteht. Man erfährt zwar nicht genau, wie es zur nuklearen Katastrophe kam, aber das ist nicht weiter schlimm. So beginnt der Plot recht seicht. Man lernt Cass kennen und erfährt, dass sie eine Seherin ist und das versucht zu verheimlichen. Nur ihr Zwillingsbruder kommt ihr auf die Schliche und als sie entlarvt wird, teilt sie das Schicksal der Omegas, wird gebrandmarkt und muss ihre Familie verlassen. Doch das ist nicht alles, irgendwann wird die entführt. Ich fand es spannend sie bei ihren Visionen und ihrem Leben zu begleiten und als sie dann schließlich gefangen wird, nimmt der Plot an Fahrt auf und es gibt überraschende Wendungen.

Die Menschen leben eher so wie im Mittelalter und alles von "davor" ist verboten und die Menschen haben Angst davor. Doch in ihrem Gefängnis sieht Cass eine Glühbirne und nach und nach entdeckt sie, dass die Alphas so einiges verbergen. Das Buch hat viele bekannte dystopische Elemente, aber auch einige neue und innovative Ideen, die mich zusammen mit dem Setting überzeugen konnten.

Auch die Protagonisten allen voran Cass und Zach können überzeugen. Sie sind authentisch ausgearbeitet und ich kann ihre jeweilige Entwicklung gut nachvollziehen, auch wenn Zach alles andere als sympathisch ist. Cass dagegen mochte ich sehr, da sie etwas verändern möchte, auch wenn sie nicht an sich glaubt. Ihre Fähigkeiten sind faszinierend.
Aber auch die restlichen Figuren des Buches konnten mich überzeugen.
Wie für ein Jugendbuch typisch, gibt es auch eine Liebesgeschichte, die sich aber gut in den Plot einfügt und alles andere als kitschig ist.

Der Schreibstil ist angenehm zu lesen, dabei leicht und locker und passt zu dem von der Autorin erschaffenen Setting. Teilweise ist alles sehr atmosphärisch beschrieben und die Emotionen werden überzeugend übermittelt.

Das Ende bietet noch mal einen grandiosen Showdown und man kann schon erahnen auf was der zweite Band hinausläuft, auf den ich mich schon jetzt sehr freue.

Fazit

"Das Feuerzeichen" war für mich ein grandioser Auftakt einer neuen Trilogie aus dem Dystopie-Bereich. Gerade die Idee der Zwillinge und der Alphas und Omegas mochte ich sehr und ich bin gespannt darauf, was mich in den weiteren Bänden erwarten wird. Wer Dystopien mag und einem etwas seichterem Einstieg mit einigen Erklärungen nicht abgeneigt ist, sollte diesem Buch auf jeden Fall eine Chance geben.

Kommentare

ConnorWard kommentierte am 14. August 2022 um 16:36

Ich lese nicht gerne Dystopien, also sind dystopische Bücher nicht mein Ding. Mein Lieblingsbuch Die Zeitmaschine von Wells.