Rezension

Für mich eine totale Enttäuschung

Without Worlds - Kerstin Ruhkieck

Without Worlds
von Kerstin Ruhkieck

Bewertet mit 1 Sternen

Wenig Handlung, noch weniger Weltenaufbau, unglaubwürdige "Lovestory" und stattdessen eine nervig verstörte Protagonistin und ein streckenweise unangenehm roher Schreibstil.

 

Obwohl bekennender Dystopienfan, scheine ich wohl die Einzige zu sein, die von diesem Buch nicht angetan ist - mich konnte einfach kein Aspekt überzeugen oder gar begeistern...

Angefangen beim Weltenbau - das war mir leider alles so lasch. Warum bitte hat sich die Erde vor einigen Jahren aufgetan, was hat Violet Sugar damit zu tun, wie sieht´s auf anderen Kontinenten aus, wie leben die Menschen außerhalb des Hochhauses, warum haben die alle so komische Namen, müsste sie nicht auf Grund von Inszest bald alle defekte Gene haben... und, und, und. Ich konnte mich nicht mit der Tatsache abfinden, dass die Erde einfach von Spalten übersehen ist, da irgendwelche ekligen Kreaturen rausgekrochen sind, es super heiß ist und (bis auf ein paar weitere Menschen außerhalb) es nur noch die 300 Einwohner der Sonnenuhr geben sollte.

Passagenweise gefiel mir der Schreibstil, zumeist war er jedoch durch eine höchst derbe und vulgäre Ausdrucksweise geprägt, die mich gestört hat. Gerade wenn es um Sex (oder eher Vergewaltigung) ging, fand ich die Formulierung schrecklich. Mir ging dadurch einiges an Lesespaß verloren ^^

Wohl am meisten genervt hat mich aber wohl die Protagonistin Clara. Natürlich ist es nachvollziehbar, wie gebrochen und verletzt sie ist, hat sie doch alle verloren, die sie liebte, wird misshandelt und gedemütigt... dennoch hatte ich mir von ihr mehr Charakterstärke gewünscht, anstelle von sinnlosem Schwärmen für Kian. Ich meine?! Sie hat den Typen EINMAL gesehen und wird danach zur obszessiven Stalkerin ohne andere Hobbies und Interessen? Ne, und das soll Liebe sein?!

Auch die anderen Charaktere konnten mich nicht von ihnen überzeugen und letztendlich wurde auch nur Clara eine Hintergrundgeschichte gegeben, die über ein bis zwei Sätze hinausreicht. Seien es nun die schöne Sahar, der böse-böse Leonidas oder sein widerlicher Vater. Aber auch Kian mochte ich wenig. Er gab sich zwar stellenweise Mühe, Clara mit Respekt und Achtung zu begegnen, beschäftigte sich jedoch die meiste Zeit mit sich selbst und ist eher ihr Objekt des Wahns, denn ein aufregender Love interest.

Letztendlich habe ich mich beim Lesen aber auch zutiefst gelangweilt, da mich weder interessierte, ob und wie Clara mit ihrem fanatisch verehrten Kian zusammenkommen würde noch ausgesprochen viel passierte. Im Gegenteil! Clara verbringt ihre Zeit mit Selbstmitleid, Albträumen, Zeichnen und Kian anschmachten. Weitergelesen hatte ich, um eventuell mehr über die dystopische Welt zu erfahren, oder das "grooooße Geheimnis" der Sonnenuhr zu lüften.Ersteres passierte leider nicht und das Geheimnis wurde, nach Enthüllung gegen Ende, recht schnell gelöst. #alleswiegehabt

Zutiefst unbefriedigend war dann für mich auch das Ende. Nichts gegen traurige oder offene, aber da mich die "Liebesgeschichte" zuvor bereits nicht überzeugen konnte, kam auch keine Enttäuschung zustande sonder lediglich ein Unverständnis darüber, was ich da gerade gelesen habe. Und warum.
 

Kommentare

Ronja empfahl am 23. April 2017 um 12:43

... die vollständige Rezension:

http://marys-buecherwelten.blogspot.de/2017/04/without-worlds.html