Für mich nur ein mittelmäßiger Roman von Charlotte Link
Bewertet mit 3 Sternen
Dieser Roman ist im typisch fesselnden Charlotte Link-Schreibstil gehalten, der trotz der über 600 Seiten spielend über die Geschichte hinweg trägt.
Die Rückblenden zur Lebensgeschichte der Gray-Schwestern haben mir sehr gut gefallen. Es ist eine historische Reise, die schonungslose Einblicke in die Zeit der Weltkriege und in die Frauenbewegung in England ermöglicht. Frances schliesst sich den Suffragetten an, die für das Frauenwahlrecht kämpften. Auch die quälenden Erinnerungen von überlebenden Soldaten an ihre Kämpfe im ersten Weltkrieg werden deutlich beschrieben.
Hier offenbahren sich folgenschwere Schicksalsschläge in Frances Grays Leben. Man erlebt eine andere Generation hautnah mit und erlebt, unter welch schwierigen Umständen Frances damals schon fortschrittlich gedacht und sich durchgesetzt hat.
Angeblich identifiziert sich Barbara mit Frances, ich konnte jedoch keine gemeinsamen Punkte erkennen. Barbaras Verhalten wirkt einfach nur haarsträubend und irrational. Der wesentliche Bezug der Frauenfiguren miteinander fehlt mir leider.
Wer Familiengeschichten aus dem 20. Jahrhundert Englands mag oder Charlotte Link gerne liest, dem ist das Buch zu empfehlen.