Rezension

für mich zuviel privates Gedöns

Die Fährte des Wolfes - Mons Kallentoft, Markus Lutteman

Die Fährte des Wolfes
von Mons Kallentoft Markus Lutteman

Bewertet mit 2 Sternen

Zack Herry, jüngstes Mitglied einer Sondereinheit der Stockholmer Polizei, wird nach einer durchtanzten und mit Koks verbrachten Nacht zu einem gruseligen Tatort gerufen. In einer Wohnung wurden vier Frauen brutal ermordet, alle Masseurinnen in einem Thai-Salon. Was ist der Grund für diese Hinrichtung, Rassenhass, ein Bandenkrieg oder steckt noch etwas anderes dahinter?

Le Monde schreibt: "Der skandinavische Thriller hat einen neuen Helden: Zack Henry. Ein cooler Mix aus Lisbeth Salander und Harry Hole."

Nun das mag sein, Lisbeth hat eine Drogenvergangenheit und -gegenwart und Harry Hole ist dem Alkohol zugewandt und nicht zart besaitet, was seine Ermittlungsmethoden angeht. Aber leider erreicht dieses Buch nicht die Klasse eines Stig Larsson oder eines Jo Nesbo.

Die Ermittlungsarbeit ist nicht die Sache von Zack, dafür gibt es in der Spezialeinheit ein Computergenie namen Sirpa. Er ist lieber in illegalen Clubs unterwegs, vögelt sich durch die Nacht und nimmt Unmengen von verschiedenen Drogen. Um dem Ganzen Tiefe zu geben, wird der Leser mit endlosen Geschichten aus  dem Privatleben gelangweilt, leider nicht nur aus dem von Zack, auch jedes andere Mitglied der Einheit ist mit einem schweren Schicksal geschlagen. Das führt die Ermittlungen nicht weiter, aber da war ja wieder das Problem der einsamen Ermittlerin am Computer.

Die Morde, ja es gibt weitere, zeichnen sich durch besondere Brutalität aus. Das hat mich nicht gestört, aber Leser sollten keine Angst von Blut und Gewalt haben.

Der Stil ist gefällig, leicht lesbar. Leider gibt es einige Übersetzungsprobleme, besonders unangenehm ist mir die "ochsenrote" Fassade aufgefallen... Noch ein Wort zum Thema Logik. Zack ist auf einer Suzuki Hayabusa unterwegs, ohne Helm und beschleunigt auf zweihundert Stundenkilometer. Dann schaut er so intensiv in den Rückspiegel, dass er beinah seine Ausfahrt verpasst... Ich glaube, die Autoren sind noch nie wirklich schnell Motorrad gefahren und da darf man auch mal nach dem Lektorat fragen...

Fazit: Leider gar nicht meins und ich weiß auch nicht, wem ich dieses Buch empfehlen soll, eingefleischten Thrillerlesern jedenfalls nicht!