Rezension

Für unterhaltsame Lesestunden

Paper Princess - Erin Watt

Paper Princess
von Erin Watt

Bewertet mit 4 Sternen

Nach dem Tod ihrer Mutter versucht Ella auf sich allein gestellt klar zu kommen, um nicht in einem Heim wohnen zu müssen: mit gefälschter Unterschrift hat sie sich in einer Schule angemeldet, um ihren Abschluss zu machen und sie geht nebenbei mit falschen Ausweis strippen, um die Schule und ihre Wohnung finanzieren zu können. Alles scheint gut zu laufen, bis auf einmal der reiche Callum Royal vor ihr steht und behauptet, ihr Vormund zu sein. Er nimmt sie mit auf riesiges Anwesen und will ihr dort, im Sinne ihres verstorbenen Vaters, ein gutes Leben bieten. Das klingt für Ella ziemlich verlockend, doch es gibt da noch ein Problem: Callum hat fünf Söhne, die nicht nur ziemlich gut aussehen, sondern Ella auch mit allen Mitteln wieder aus dem Haus vertreiben wollen..

 

Eine New Adult Geschichte, die von Cinderella inspiriert wurde? Da bin ich natürlich sofort dabei! Und so durfte "Paper Princess" bei mir einziehen und sofort verschlungen werden.

Tatsächlich habe ich die Geschichte wirklich verschlungen, weil sie sich so wunderbar lesen ließ und ich unbedingt wissen wollte, wie es weitergeht. Das Autorenduo, das hinter dem Namen Erin Watt steckt, hat einen tollen, leichten Schreibstil, sodass die Seiten nur so dahinfliegen und man das Buch auch prima zwischendurch lesen kann.

 

Wie schon der Klappentext vermuten lässt, hat das Buch einige Klischees und man darf keine anspruchsvolle Geschichte erwarten. Vielmehr wird man hier einfach gut unterhalten und die Geschichte ist, trotz einiger ernsteren Probleme, insgesamt eher leichtere Kost. Das macht aber überhaupt nichts, denn das Buch hat bei mir seinen Zweck vollkommen erfüllt, konnte mich toll unterhalten und hat mir insgesamt wirklich gut gefallen.

 

Besonders schön fand ich dabei die aufgegriffene Armes-Mädchen wird-Prinzessin-Thematik. Ein armes Mädchen wird plötzlich in die Welt der Reichen hineingeworfen und mit ganz neuen Problemen konfrontiert. Zwar wird Ella nicht wie im Märchen zur Prinzessin, gehört aber plötzlich zu einer schwerreichen Elite-Familie und muss feststellen, dass das Leben dort nicht so leicht ist, wie man vermuten könnte. Diese Thematik fand ich richtig gut umgesetzt und konnte mich sehr überzeugen.

 

Ein weiterer Pluspunkt waren definitiv die erotischen Szenen, die eher gering ausgefallen sind und tatsächlich im Hintergrund standen. Ich bin kein allzu großer Fan von zu viel Erotik in Büchern und war sehr erleichtert, dass hier eher die Geschichte und Ellas Beziehung zu den einzelnen Brüdern im Vordergrund steht, ohne dabei super explizit zu werden.

 

Mein einziger Kritikpunkt betrifft das Ende des Buches. Für mich war die Geschichte eigentlich schon so gut wie abgeschlossen und hätte gerne so enden können, als es nochmal eine ganz überraschende und für mich sehr skurrile Wendung gab. Durch diese soll wohl eine neue Problematik geschaffen werden, um die sich dann der zweite Band drehen kann. Es kam mir so vor, als wäre den beiden Autorinnen kurz vorm Ende noch eingefallen, dass sich Trilogien ja so gut verkaufen, und dass sie gleich nochmal für ein bisschen Stoff für die nachfolgenden Bände sorgen müssen, ganz egal wie abstrus dieser dann ist. Denn für mich hat diese Wendung leider nicht wirklich in die Geschichte hineingepasst, war sehr eigenartig und vor allem unnötig. Ich hätte mir viel mehr gewünscht, dass man es einfach so gelassen hätte und nicht unnötige und unrealistische Probleme hinzugedichtet hätte, um noch mehr Bücher schreiben zu können. Daher gibt es insgesamt von mir leider nur 4 Sterne für diese tolle, unterhaltsame Geschichte, die mich insgesamt überzeugen konnte.