Rezension

Für Wien-Fans!

Der Tod ist ein Wiener - Edith Kneifl

Der Tod ist ein Wiener
von Edith Kneifl

Magdalena, Elvira und Sofia, drei Wienerinnen, die eines verbindet. Ihre Liebe zum Ermitteln. Die ehemalige Kunsthändlerin Adele Artner beauftragt Magdalena die Tochter ihrer verstorbenen Freundin Larissa zu finde. Denn ihr möchte sie ihren ganzen Reichtum vererben. Die restliche Verwandtschaft möchte dies unbedingt verhindern, denn Villa, Geld und Kunstwerke sollen doch unbedingt in der Familie bleiben.

Tough sind sie die drei Damen vom Naschmarkt. Ein wenig eigen, humorvoll und manchmal auch sehr skurril. Ihre Ermittlungsmethoden stehen dem in nichts nach. Wer einen klassischen, "normalen" Krimi erwartet und sich davon auch nicht abbringen lässt, wird wohl herbe enttäuscht sein. Wer sich aber einlassen mag auf dieses Buch, wird so manche angenehme Überraschung erleben. Ich war so frei, denn Wien und seine Menschen, seine eigenwillige Mentalität, sein "Schmäh" haben es mir schon lange angetan. Wer Wien so liebt, wie ich, wird begeistert sein. Denn das Buch ist so viel mehr als nur ein schnöder Krimi.

Die Autorin nimmt uns mit in die nicht ganz so ruhmreiche Vergangenheit der österreichischen Hauptstadt. Ihre genaue Recherche führt uns zu den düsteren Machenschaften, die sich in den psychiatrischen Kliniken am Steinhof abgespielt haben. Das ist manchmal harter Tobak und nicht jeder möchte davon hören. Aber eine Thematik, die zu Wien passt, wie kaum eine zweite. Sie bildet die perfekte Basis für diesen ungewöhnlichen Plot.

Auch wenn ich anfangs etwas schwer in die Geschichte hinein gefunden habe, was wohl daran lag, dass ich die ersten Bände nicht kenne, bin ich dann doch recht schnell mit den Charakteren warm geworden. Das liegt auch an dem genau richtigem Maß an Lokalkolorit, Spannung und Humor. An der gezielten Verwendung von Dialekt, den man auch als Nicht-Wiener gut verstehen kann. Und nicht zuletzt an der direkten, detaillierten Sprache, mit der mich Edith Kneifl schnell gepackt hatte.