Rezension

Fulminanter Auftakt der Waringham-Saga

Das Lächeln der Fortuna - Rebecca Gablé

Das Lächeln der Fortuna
von Rebecca Gablé

Bewertet mit 5 Sternen

Rebecca Gablé entführt ihre Leser in das England um 1360.

Das knapp 1.200 umfassende Buch kann gut und gerne in drei Teile zerlegt werden:

Teil 1.) Kindheit und Jugend: Robert of Waringham, genannt Robin, muss miterleben, dass sein Vater des Hochverrates bezichtigt wird, deshalb Selbstmord begeht, das Lehen von der Krone eingezogen und er selbst als mittellose Waise von der Obrigkeit drangsaliert wird. Er kehrt als Pferdeknecht auf den ehemaligen Besitz seines Vaters zurück. Der neue Earl of Waringham, Geoffrey Dermond, seines Vaters bester Freund, fühlt sich verpflichtet aus Robin einen Ritter zu machen. Durchkreuzt werden diese Pläne von Dermonds Sohn Mortimer, der in Robin eine Bedrohung sieht und ihn schikaniert wo und wie immer es möglich ist.

Teil 2.) Ritterzeit und Kämpfe für den König und England: in vielen Schlachten kämpft Robin unter falschem Namen für den Souverän. Er wird enttarnt und die Hinrichtung droht. Der Duke of Lancaster rettet ihn und nimmt ihn in seine Dienste. Es gelingt Robin mit Hilfe Lancasters die Unschuld seines Vaters zu beweisen. Er wird auch zum Ritter geschlagen und mit dem Gut Fernbrook im Norden Englands bedacht. Seine ursprüngliche Heimat Waringham jedoch bleibt im Besitz Mortimers.

Teil 3.) Robin als Vasall des Königs:
Robin ist der beste Freund von John of Gaunt, des Dukes of Lancaster, und seines Sohnes Henry. Jenem Henry, das später der erste vom Parlament gewählte König in der Geschichte Englands sein wird. Erneut wird Robin in die Intrigen um den Königsthron hineingezogen, verliert beinahe Kopf und Kragen sowie seinen Besitz. Abermals ist Lancaster helfend zur Stelle. Robin wird neuer Earl of Burton. Inzwischen verheiratet, verwitwet, Vater von mehreren Kindern verlieben sich Robin und Blanche, die Frau seines Erzfeindes Mortimers.

Ob den beiden die Göttin des Glück Fortuna lächelt?

Die Waringham-Saga wird mit John in der „Hüter der Rose“ fortgesetzt.

Rebecca Gablé nimmt ihre Leser mit auf die gefahrvolle Reise zu den Schlachtfeldern in Kastilien und Schottland. Sie erleben hautnah mit, wie die wiederkehrenden Seuchen ganze Familien dahinraffen.

Die Autorin vermag es durch ihre gelungene Beschreibung der Figuren und deren Charaktere das Interesse der Leser zu fesseln. Sie erzählt die Geschichte Englands spannend und voller historischer Details.

Ich habe das Buch schon mehrmals gelesen und finde noch immer neue, interessante Kleinigkeiten, die ich zuvor überlesen hatte.

Für diejenigen, die sich vor den 1.200 Seiten schrecken oder denen zu viele Personen namens „Henry“ oder „John“ durch die Geschichte spazieren sei das Buch
„Von Ratlosen und Löwenherzen - Eine kurzweilige, aber nützliche Geschichte des englischen Mittelalters“ der Autorin ans Herz gelegt.

Von mir erhält das Buch nach wie vor fünf Sterne und eine Leseempfehlung.