Rezension

Furioses Justizspektakel

Der Regenmacher - John Grisham

Der Regenmacher
von John Grisham

Bewertet mit 5 Sternen

Ich habe schon einige Bücher von Grisham gelesen und ich muss sagen: das ist bisher wirklich eines der Besten!

Inhalt: Rudy Baylor ist Jurastudent und kurz davor seinen Abschluss zu machen. Da er keine besonders gute Beziehung zu seinen Eltern hat, hat er sich mit Studentenjobs das ganze Studium selbst finanziert. Aber immerhin hat er es, im Gegensatz zu einigen Mitstudenten geschafft, einen Job in einer kleinen Kanzlei zu finden. Mit einem Kurs der Uni besucht er eine soziale Einrichtung für Ältere um dort kostenlos juristischen Rat anzubieten. Dort lernt er Dot Black kennen, deren Sohn Donny Ray an Leukämie erkrankt ist und stößt auf einen unmenschlichen Betrug der Krankenversicherung. Doch dann fusioniert sein zukünftiger Arbeitgeber mit einer großen Kanzlei und plötzlich steht Rudy auf der Straße. Inmitten seines eigenen Konkursverfahrens ist alles was er hat dieser eine Fall...

Der Roman ist toll und hält den Leser die ganze Zeit über in Atem! Rudy ist ein wirklich netter Kerl, kein überdurchschnittlicher Typ, aber er ist klug. Erhat auch eine Menge Glück, das erkennt er aber auch selbst an, was ihn wiederum sympatisch macht. Praktischerweise, erklärt das auch den Ablauf der Geschichte, was vom Autor clever gelöst ist um nicht alles zu einfach oder platt erscheinen zu lassen.

Grisham schreibt spannend und humorvoll, die Figuren sind zwar nicht bis ins Kleinste durchkonzeptioniert aber trotzdem schlüssig und es gibt keine großartigen Fehler in der Geschichte. Zu Beginn des Buches ist ziemlich vorhersehbar, was Rudy passieren wird und er handelt sehr naiv, das hat mich gestört. Aber das hat sich nach den ersten zwei Begebenheiten gelegt und ab da wurde es immer besser. Es ist ja auch shcön, wenn man als Leser die Entwicklung des Protagonisten nachvollziehen kann.

Mir gefällt auch sehr, dass Grisham sich nicht scheut, gesellschaftlich eher gemiedene Themen anzuscgneiden, wie beispielsweise häusliche Gewalt oder die Folgen unzureichender Krankenversicherung. Wenn man so liest, wie es zugehen kann, ohne gesetzliche Krankenversicherung und in einem Land in dem die Versicherunggesellschaften weitgehens unreguliert zu sein scheinen, ist man richtig froh über unser System!

Zusammenfassen kann ich nur sagen: Es war so mitreißend, dass ich stellenweise richtig wütend gewesen bin und am liebsten selbst die Anklage übernommen hätte! Eine Geschichte des kleinen Mannes gegen das Establishment!