Rezension

Gabriele Münter - die Malerin

Die Malerin
von Mary Basson

Bewertet mit 4 Sternen

Inhalt:

Die junge Gabriele Münter (Ella) träumt davon Malerin zu werden und um diesen Traum wahr werden zu lassen nimmt sie Kunstunterricht bei Wassily Kandinsky. Wassily sieht Ella nicht nur als seine Schülerin, sie wird seine Muse. Während er seine Feinheiten in der Malerei immer weiter ausbaut und zu sich selbst zu finden, verliebt sich Ella in ihn. Doch die Liebe steht unter keinem guten Stern. Der erste Weltkrieg trennt die beiden. Nicht nur das Ella um ihre große Liebe trauert, sie muss auch ihren Platz als Malerin finden und das ist als Frau gar nicht so einfach…

 

Die Autorin Mary Basson, die im Milwaukee Art Museum, wo die größte Gabriele Münter - Sammlung beherbergt ist, arbeitet, hat sich von der Malerin so inspirieren lassen, dass sie ein Buch über sie schreiben wollte. Mary Basson setzte sich nicht nur mit dem Leben der Malerin auseinander, sondern besuchte auch die Wirkungsstätten der Künstlerin. Heraus kam eine Geschichte mit biografischen Hintergrund. Die Autorin erzählt die Gabriele Münters Geschichte auf so einer lebendigen und gefühlsnahen Art, so dass der Leser sofort in die Kunstszene ab – und eintauchen kann. Auf den knapp 427 Seiten durfte ich die Malerin und ihre verschiedenen Stationen, von den Anfängen über die große und unerwiderten Liebe bis hin ins hohe Alter, kennenlernen. Es ist interessant wie Gabriele Münter ihren Weg ab 1902 ins Künstlermilieu fand und erlebte. Was heute fast selbstverständlich ist, dass es berühmte Malerinnen gibt, war es in diesen Jahren undenkbar. Erschrocken bin ich, wie Künstler der bildenden Kunst unter Hitlers Regime leben und leiden mussten. Gerade ausländliche Maler/innen standen unter keinem guten Stern. Dank Gabriele Münter konnten zahlreiche Bilder in Sicherheit gebracht werden. Die Geschichte bekommt mit der Stiftung einen versöhnlichen Abschluss.

Die Geschichte wird immer wieder durch „Galerie“ ergänzt. Hierbei handelt es sich um eine Informationsseite von J. Eichner zu einzelnen Bildern von Gabriele Münter oder Wassily Kandinsky. Leider fehlen hierzu die entsprechenden Abbildungen, aber wer mag kann dazu das Internet befragen.

Was ich allerdings vermisst habe, war eine Zeittafel am Ende des Buches. So hätte man nochmals alle Daten kurz durchgehen können.

 

Auch wer sich für Kunst nur am Rande beschäftigt fühlt sich bestens unterhalten und wird sehr gut in die Kunstszene eingeführt. Für mich war dies eine spannende Reise und deshalb vergebe ich 4 Sterne.