Rezension

Gänsehaut

Eis bricht - Raimon Weber

Eis bricht
von Raimon Weber

Bewertet mit 4 Sternen

12 Jahre sind (k)eine lange Zeit

Klappentext

Henning Saalbach führt ein erfülltes Leben, er ist verheiratet und hat einen Sohn. Dann wird alles anders. Innerhalb von Sekunden zerstört ein Fremder sein Glück: Der Mann dringt in das Haus der Familie ein und tötet den sechsjährigen Marc. Seit diesem Tag ist nichts mehr, wie es war, und nur der Gedanke an Rache hält Henning am Leben. Es bleiben ihm zwölf Jahre, um sich vorzubereiten. Auf den Tag, an dem der Täter entlassen wird. Doch dann beginnt Henning zu zweifeln: Wer ist Feind, wer Freund? Wer der Täter, wer das Opfer? Und schon ist er mittendrin in einem perfiden Spiel. Einem Spiel ohne Regeln. Und es hat gerade erst begonnen.

Mein Leseeindruck

Das Buch beginnt recht gemächlich. Der Autor nimmt sich viel Zeit, seine Hauptperson lebendig werden zu lassen. In meiner Ungeduld muss ich mich beherrschen, um nicht nur zu überfliegen und nach Handlung zu suchen.

Das peitschende, rasante Tempo, dass ich an Thrillern mag, fehlt mir. Lange Zeit kann ich mir nicht vorstellen, wie die verschiedenen Handlungsstränge denn nun zusammenkommen. Der rote Faden – ein heikles Thema, dem man sich leider in der Realität unserer Zeit nicht entziehen kann. Hier schafft es Raimon Weber Gänsehaut und Entsetzen zu erzeugen, ohne durch übermäßige Brutalität zu schocken.

Gegen Ende nimmt der Roman noch mal an Fahrt auf und überrascht mich dann doch noch mit einer unerwarteten Wendung. Das Ende kommt abrupt und lässt meiner Meinung nach doch so einige Fragen offen.

Der Roman ist lässt sich flüssig lesen und ist in einer schnörkellosen Sprache geschrieben, die mir sehr gut gefällt.

Trotzdem erwarte ich von einem Thriller mehr, deshalb auch nur 4 von 5 Sternen.