Rezension

Ganz anders als Teil1, aber mindestens genauso gut

Die Wahrheit zwischen Jetzt und Hier - Cara Mattea

Die Wahrheit zwischen Jetzt und Hier
von Cara Mattea

Ein junger Mann mit dichtem Bart in Rottönen gehalten, dessen Silhouette in die Berliner Skyline übergeht - damit haben sich die Gestalter des Titelbildes selbst übertroffen. Auch wenn nicht ganz meinen Vorstellungen von Leos Gesicht trifft, hat mich das Cover trotzdem überzeugen und sogar das des ersten Teils übertreffen können.

Anmerken möchte ich an dieser Stelle, dass der Klappentext leider nur sehr vage gehalten und mir einen völlig falschen Eindruck bezüglich der darauffolgenden Geschichte geliefert hat. Dass sich dieser Teil vor allem um Milas und Leos Alltagssorgen und Nöte dreht, wird überhaupt nicht aufgegriffen und lässt eher auf eine 0815-Liebesgeschichte, die nur so vor sich hin tröpfelt schließen. Wirklich schade! Aber davon habe ich mich, nachdem ich "Das Leben zwischen Jetzt und Hier" verschlungen habe, nicht abschrecken lassen und wurde umso mehr dafür belohnt.

Auf die Fortsetzung der Zartbitter-Reihe hatte ich schon lange sehnsüchtig gewartet, denn wer Band 1 kennt weiß, dass es sich Autorin Cara Mattea sehr bei den Recherchen für ihr Buch ins Zeug legt und dadurch einen sehr guten Einblick in die Medizin- und Modewelt vermittelt. Umso größer war die Freude über das Erscheinen ihres zweiten Liebesromans, der sich thematisch doch sehr von ihrem Debüt unterscheidet (auch wenn der Klappentext eher etwas anderes aussagt).

Das zentrale Thema des Buches ist die Bewältigung des Alltags in einer frischen Beziehung, etwas, das die beiden durch Leos Erkrankungen zunächst fast gar nicht miteinander erleben konnten. Aber der Alltag hat eben nicht nur seine positiven Seiten, sondern bringt auch so mancherlei Problem mit sich, mit dem sich Leo und Mila auseinandersetzen müssen. Ihre im Vergleich zum vorherigen Teil doch eher weniger besorgniserregenden Sorgen und Nöte haben mich als Leserin auch fast an den Rand der Verzweiflung und der Geduld mit den beiden gebracht. Die Zwei hatten wirklich ein Händchen dafür sich gegenseitig auf die Palme zu bringen, aber mehr möchte ich an dieser Stelle nicht verraten.

Neben diesen Reibereien rückt aber auch ein entscheidendes Detail aus Leos Vergangenheit in den Vordergrund, das ich irgendwie schon ein wenig erahnt hatte. Es wirbelt auf jeden Fall einiges durcheinander und vor allem Leo hat natürlich ganz schön daran zu knabbern, was zu einigen Kurzschlussreaktionen seinerseits führt, die mich mehrfach zwischen einer Umarmung und einer Kopfnuss für ihn haben schwanken lassen.

Die Geschichte war wieder einmal sehr flüssig zu lesen und konnte mich dazu hinreißen das Buch nach nicht einmal zwei Tagen zu beenden. Vor allem zum Ende hin waren wieder sehr viele Emotionen wie wir Leser das schon von Band 1 kennen im Spiel und meine Augen blieben alles andere, aber ganz bestimmt nicht trocken. Haltet also Taschentücher bereit, wenn ihr euch ein neue Reise mit Mila und Leo begebt. Ihr werdet es sicher nicht bereuen!

Fazit: Eine Fortsetzung, die mich auf eine emotionale Reise mitgenommen hat, aber auf ganz andere Art und Weise wie noch im ersten Teil.