Rezension

Ganz gut

Der Schock - Marc Raabe

Der Schock
von Marc Raabe

Bewertet mit 3 Sternen

Inhaltsangabe: "Bei einem Unwetter an der Cote d’Azur begegnet
Laura Bjely ihrem schlimmsten Alptraum. Ihr Freund Jan findet
später nur noch ihr Smartphone – mit einem verstörenden Film im
Speicher. Kurz darauf wird in Berlin die Leiche von Jans
Nachbarin entdeckt. Auf ihrer Stirn steht eine blutige
Nachricht. Allen Warnungen zum Trotz sucht Jan weiter nach
Laura. Dabei stößt er auf einen Abgrund aus Wahnsinn und
Bösartigkeit."

Seiten: 400
Genre: Psychothriller
Titel: 2,5/5
Cover: 2,5/5
Inhalt: 3,5/5
Schreibstil: 4/5
Charaktere: 4/5

Das Buch "Der Schock" von Marc Raabe hat mir eigentlich sehr
gut gefallen. Der Schreibstil ist angenehm und flüssig und auch
die Idee an sich fand ich gut, allerdings war es manchmal etwas
chaotisch und nicht gut durchdacht. Ich habe mehrere Sinnfehler
gefunden und das Ende hat viele Fragen aufgeworfen.
Erstmal zu den Sinnfehlern:
(1) Erst wurde geschrieben "Wie alt mochte Fanny jetzt sein? Anfang
50?" und kurz danach hieß es dann: "(...inzwischen fast 60 sein.)".

(2) Beim zweiten Sinnfehler wurde auf S. 67 zuerst geschrieben:
"(...) nahm er aus seinem Kleiderschrank eine weiße Hose (...) und
"(...) hatte vor dem Spiegel gestanden in der weißen Hose seines
Vaters (...)". Später hieß es dann "Was fehlte war ein weißes
Hemd, die besaß nur sein Vater. Normalerweise hätte er sich
niemals getraut, in den Kleiderschrank seines Vaters zu greifen
(...)"

Als nächstes folgen Fragen, welche während des gesamten
Buchverlaufs und auch besonders am Ende aufgetreten sind:
(Vorsicht! Kann Spoiler enthalten.)

- Alles dreht sich darum, wer der Unbekannte ist, der Laura
entführt hat. Zwischendurch gelangen Menschen ins Visier, bei
denen man denken soll, dass sie diese Person sind, z.B. Peter
Nolte, welcher ein nicht so netter Zeitgenosse ist, aber
nicht der Unbekannte, der Laura entführt hat, was meiner
Meinung nach sehr verwirrend war, weil auch ihr Vater Peter
heißt, welcher der große Unbekannte ist, wie man am Ende erfährt.
Außerdem erfährt man auch, dass Peter, Lauras Vater, der Junge
vom Anfang ist - Froggy, wie er von seinen Mitschülern genannt
wurde oder auch Fjodor, wie er sich selbst nannte. Da drei
Namen für ein und dieselbe Person verwendet wurde, war es
ebenfalls sehr durcheinander.

- Ungeklärte Fragen gab es reichlich, z.B: Wer war die
Frau im Keller? Und was hat Froggy am Ende zu Jan gesagt?
Und am wichtigsten: Wieso hat Laura ihren eigenen Vater nicht
erkannt? Selbst wenn dieser viel beschäftigt und selten zuhause
war, muss sie ihn doch mal gesehen haben oder immerhin ein Foto
von ihm kennen? Oder aber seine Stimme erkennen?
An sich war es sehr spannend, auch als man erfahren hat wer
Lauras Mutter ist, aber die Umsetzung war stellenweise
wirklich äußerst seltsam.
Anfangs hieß es auch, dass Laura sich auf dem Video erschreckt,
ob sie den Mann im Auto (also ihren Vater, den Entführer)
erkannt hat, aber später sagt sie, dass sie ihn nicht kennt.