Rezension

Ganz gut

Die Tage, die ich dir verspreche - Lily Oliver

Die Tage, die ich dir verspreche
von Lily Oliver

Bewertet mit 4 Sternen

Inhaltsangabe: "»Du hast Glück, Gwen, alles wird gut, Gwen.«
Seit ihrer Herztransplantation hört Gwen nichts anderes mehr.
Doch statt überschäumender Lebensfreude fühlt sie nur Schuld
gegenüber dem Menschen, der für sie gestorben ist. Und so fasst
sie in einer besonders verzweifelten Nacht einen ungeheuerlichen
Plan: Sie will ihr neues Herz verschenken und sterben. Ihr
entsprechendes Angebot in einem Internetforum liest dessen
Moderator Noah, ein junger Student, der keinen großen Sinn in
seinem Leben sieht. Er hält ihr Angebot für einen üblen Scherz,
geht aber zum Schein darauf ein. Erst als Gwen am nächsten Tag
vor ihm steht, um ihn beim Wort zu nehmen, erkennt er, wie
schrecklich ernst es ihr ist. Nur mit einem gewagten Handel und
einer furchtbaren Lüge kann er ihr das Versprechen abringen, ein
paar weitere Tage durchzuhalten. Tage, in denen Noah alles daran
setzen muss, Gwen von etwas zu überzeugen, woran er selbst kaum
noch glaubt: Dass das Leben lebenswert ist."

Seiten: 368
Genre: Roman
Titel: 5/5
Cover: 5/5
Inhalt: 4/5
Schreibstil: 4/5
Charaktere: 4/5

Das Buch "Die Tage, die ich dir verspreche" von Lily Oliver hat
mir eigentlich recht gut gefallen. Ich habe das Buch als
kostenloses Leseexemplar von vorablesen.de zur Verfügung
gestellt bekommen und mich sehr darüber gefreut, weil ich mir
einiges von dem Thema erhofft habe und von der Leseprobe total
begeistert war. Jedoch muss ich sagen, dass man einige Stellen
noch besser hätte verfassen können. Es waren zu viele Sinnfehler
im Buch enthalten, welche ich nachher noch auflisten werde.
Außerdem habe ich bei der Zusammenverfassung etwas anderes
erwartet. Es heißt, Noah glaubt selbst nicht daran, dass
das Leben lebenswert ist, aber davon hat man nicht viel gelesen,
finde ich. Klar, wurde mal geschrieben, dass er sich leer fühlt
und mit ein paar Dingen unzufrieden ist, aber ich hätte es besser
gefunden, wenn er richtig depressiv und unglücklich ist und Gwen
ihm ebenfalls Positives zeigen muss und dadurch merkt, dass sie
selbst auch leben will. Ich mochte Noah und Gwen eigentlich, aber
es war nervig wie sie ständig aneinander vorbeigesprochen haben.

Nun geht es weiter mit den Sinnfehlern, welche mir aufgefallen
sind:

1. "In meinem Rucksack finde ich zwei Jeans, ein paar Unterhosen
und einige Paar Socken. Keine T-Shirts, keine Unterwäsche.
Angewidert halte ich das durchgeschwitzte Zeug von gestern hoch.
Auf keinen Fall kann ich das nochmal anziehen. Aber ich kann doch
nicht ohne Slip herumlaufen." (S. 91)
-> Oben steht, sie findet in ihrem Rucksack ein paar Unterhosen
und dann ist die Rede von "Keine Unterwäsche" und "ohne Slip
herumlaufen"? Irgendwas ist da falsch gelaufen...

2. "Sorry, aber in der Früh bin ich zu nichts zu gebrauchen,
bevor ich keinen Kaffee hatte." (S. 258)
-> Vielleicht kein Sinnfehler, aber ich finde der Satz klingt
komisch. Besser wäre meiner Meinung nach: "Wenn ich noch keinen
Kaffee hatte, bin ich zu nichts zu gebrauchen" oder "Ohne Kaffee
bin ich zu nichts zu gebrauchen" (...)

3. "Die Hitze ist schon jetzt so groß, dass ich mich für das Kleid
entscheide, auch wenn es immer noch Widerwilen in mir weckt."
(S. 258)
und
"Meine Knie werden weich, und ich sinke auf den Boden des Segelboots.
Feuchtigkeit dringt durch meine Hose (...)
(S. 280)
-> Erst zieht sie das Kleid an und kurz danach heißt es, dass
Feuchtigkeit durch ihre Hose dringt?

Zuletzt kommen noch ein Paar Dinge, die mich gestört haben:

Als Gwen mit bei der Mutter von Noah war, hat sich dieser
beschwert, dass seine Mutter Gwen ignoriert: "Warum
wolltest du eigentlich, dass ich sie mitbringe, wenn du sie die
ganze Zeit ignorierst?" (S. 175) Doch meiner Meinung nach hat
seine Mutter sie gar nicht ignoriert, sie hat sie zwar auch nicht
super herzlich behandelt, aber eben auch nicht schlecht. Zum
Beispiel: "Ich mache noch einen Kaffee. Gwen, noch Tee?" (S. 174)

Auch an dem Tag: Noah streitet mit seiner Mutter und diese
sagt, sie ist deshalb so "gemein" zu Gwen, weil sie glaubt zu
wissen, was die beiden vorhaben. Ihre andere Begründung nenne
ich nun mal nicht, um nicht zu spoilern, aber ich fand sie
total sinnlos und keine richtige Begründung. Besser hätte ich es
gefunden, wenn sie denkt Gwen ist noch krank und Noah will ihr
SEIN Herz geben. So, dass sie sozusagen Angst hat, dass ihr Sohn
für ein Mädchen sterben will. Das hätte meiner Meinung nach mehr
Sinn gemacht und auch begründet, warum sie so "gemein" reagiert
hat.

Zusatzpunkt: Ich habe außerdem vermutet, dass Sevi schwul ist
und sich deswegen so viele Mädchen geangelt hat, um sie dann
kurze Zeit später wieder zu verlassen. Das hätte auch erklärt,
wieso er sich erst nicht getraut hat, sich seinem besten Freund
anzuvertrauen. Die eigentliche Begründung, wieso er sich
so komisch verhalten hat, war meiner Meinung nach eher schwach.