Rezension

Ganz mein Geschmack

Die Chronik des Eisernen Druiden 1 - Kevin Hearne

Die Chronik des Eisernen Druiden - Die Hetzjagd
von Kevin Hearne

Der 2100 Jahre alte, letzte verbliebene Druide Atticus führt ein beschauliches Dasein in Arizona. Er betreibt einen Laden für okkulte Schriften und magische Gegenstände, die bei den Schülern der nahegelegenen Uni reißenden Absatz finden. Zusammen mit seinem Wolfshund Oberon wohnt er in einem kleinen Häuschen und geht dort gerne mal der ältlichen Nachbarin zur Hand.
Es könnte also alles so schön sein. Aber nö. Kein geringerer als der keltische Liebesgott, dessen einzige Liebe sich selbst und der Macht gilt, hat seit Jahrhunderten ein Hühnchen mit Atticus zu rupfen. Unter anderem möchte er dem Druiden ein Schwert abnehmen, das nach seinem Dafürhalten ihm gehört. Es dauert nicht lange, da hetzt besagter Gott alle möglichen Kreaturen auf Atticus, bis es letztlich zum großen Showdown zwischen den beiden kommt.

Als großer Fan der Harry Dresden-Reihe, gehe ich an ähnlich gelagerte Bücher eher skeptisch heran. Aber Hearne konnte mich auf ganzer Linie überzeugen. Er bietet viele gut ausgearbeitete Charaktere. So ist zum Beispiel Atticus zwar 2100 Jahre alt, steckt aber im Körper eines 21 jährigen und verhält sich teilweise auch so. Er ist ein Typ, der erst redet und dann denkt und dadurch natürlich provoziert. Sein Hund Oberon, mit dem er telepathisch reden kann, möchte immer gerne jemand sein, von dem er mal gehört oder einen Film gesehen hat. Diesmal ist es Dschingis Khan. Und bestechen lässt er sich mit der Aussicht auf ein Rudel Pudeldamen. Dann ist da noch die alte irische Nachbarin, die den ganzen Tag Whisky trinkend auf der Veranda sitzt und Atticus auch schon mal bei der Beseitigung einer Leiche hilft, weil das ein ein Brite war.

Zusätzlich gibt es haufenweise Götter, Dämonen, Vampire, Hexen, Werwölfe...., die so gar nicht den gängigen Klischees entsprechen.

Gelegentlich benutzt der Autor die irischen Namen der Protagonisten. Dazu hat er einen Anhang beigefügt, wie dies zu lesen ist. Ich habe es aber gehalten, wie er im Vorwort vorgeschlagen hat und die Namen so gelesen, wie es mir gefiel. Das führte letztlich dazu, dass Die Hetzjagd dank Stil, Charakterzeichnung und auch einer ansprechende Story ein richtiger Pageturner war. Diverse Male musste ich schmunzeln und auch richtig Lachen.

Bleibt zu hoffen, dass der Verlag die weiteren Teile auch bringen wird.