Rezension

Ganz nett

Winterzauberküsse - Sue Moorcroft

Winterzauberküsse
von Sue Moorcroft

Inhalt

Seit ihrem Exfreund Harvey, der Avas Leben von immer noch zur Hölle macht, hat sie von Männern und einer Beziehung genug. Sie trifft auf Sam, der den Wunsch hat seiner krebskranken Mutter ein wunderschönes Weihnachtsfest zu bereiten - und Ava soll ihm dabei helfen..

Meine Meinung
Ich habe mich auf das Buch gefreut, weil der Klappentext so unheimlich viel versprach und als ich das Buch las, war ich enttäuscht. Ich hatte einfach viel mehr erwartet. 
Der Schreibstil ist wirklich leicht und man kommt ziemlich gut in die Geschichte hinein. Man fliegt förmlich durch die Seiten, was teilweise auch an den kurzen Kapiteln liegt. In dieser Hinsicht macht das Buch richtig viel Spaß und man möchte wissen, wie es weiter geht. Sue Moorcroft hat mich zwischendurch auch richtig fesseln können, aber es reichte einfach nicht, um dem Buch eine bessere Bewertung zu geben.
Die Protagonistin Ava war mir sympathisch, obwohl mich die Tatsache gestört hat, dass scheinbar jeder Typ auf sie stand. Aber ihre Sorgen und Ängste konnte ich meistens gut nachvollziehen und verstehen. Bei Sam war bzw. ist es ähnlich und die Liebesgeschichte zu den beiden war auch richtig süß, aber mehr eben auch nicht. Mir hat das Prickeln zwischen den Beiden total gefehlt und ich konnte auch absolut nicht mitfühlen. Ich habe die Geschichte eher als Zuschauer erlebt und war nicht mittendrin.
Die anderen Charaktere blieben meistens ziemlich blass. Lediglich Izz konnte mich überraschen, weil sie mir anfangs sympathisch war und sie gegen Ende noch einmal eine richtige Kehrtwende hingelegt hat. Wendy hingegen war der einzige Charakter, den ich wirklich in mein Herz schließen konnte. Sie war mutig, stark und warmherzig, sodass ich sie nur mögen konnte! Ihr Schicksal hat mich wirklich noch am stärksten berührt.
Die Story war eigentlich ganz in Ordnung und gefiel mir eigentlich auch recht gut. Einige Wendungen waren mir persönlich etwas zu dramatisch, aber darüber kann ich hinwegsehen. Ich habe aber das Gefühl, dass die Autorin mit diesem Buch einfach zu viel gewollt hat. Es werden einfach viel zu viele schwierige Themen angesprochen und leider auch nur oberflächlich behandelt. Ich hätte mir hier etwas mehr Tiefe gewünscht, sodass man mit den Charakteren richtig mitfühlen kann. Außerdem hat sich die Liebesgeschichte manchmal zu stark in den Vordergrund gedrängt. Auch waren mir die Sichtwechsel zwischen Ava und Sam zu heftig. Ich hätte mir gewünscht, dass "Sam" oder "Ava" als Überschrift genutzt wird, sodass man eben weiß, wessen Sicht man gerade liest. Das Hin und Her zwischen Sam und Ava war mir auch etwas zu viel und teilweise quittierte ich es mit einem "Schon wieder?" und habe entsprechend die Augen gerollt.
Das Ende war mir etwas zu abrupt und nur durch die Anmerkungen der Autorin erfährt man entscheidende Dinge, was ich wirklich nicht gut finde. Alles wird schließlich in einem Satz "aufgeklärt" und das löst bei mir kein gutes Gefühl aus. 

Fazit
Trotz der vielen Kritikpunkte konnte mich das Buch gut unterhalten, weshalb ich guten Gewissens drei Sterne vergeben kann, aber zu mehr reicht es definitiv nicht. Auch entsteht kein weihnachtliches Gefühl beim Lesen, weshalb ich den Roman nur bedingt weiterempfehlen kann. Schade!