Rezension

Ganz nett, aber mehr auch nicht

Ewiglich die Sehnsucht - Brodi Ashton

Ewiglich die Sehnsucht
von Brodi Ashton

Bewertet mit 3 Sternen

Von “Ewiglich die Sehnsucht” habe ich bereits eine Menge gehört, was mich dazu animiert hat, dieses Buch zu lesen. Das Buch hatte ich zwar recht schnell durch, allerdings habe ich am Ende das Buch etwas enttäuscht zugeklappt. Grund dafür ist stellenweise der Schreibstil und die zu vorhersehbare Handlung.

Der Schreibstil war am Anfang ein großes Problem für mich. Bereits die ersten zwei Kapitel haben mir Schwierigkeiten bereitet, da sehr vieles verwirrend beschrieben ist und ich kam nicht wirklich rein in die Geschichte. Erst nach knapp 200 Seiten ging es besser, allerdings hat dies nach meinem Geschmack viel zu lange gedauert. Die Geschichte wird aus zwei Zeiten erzählt. Einmal aus der Zeit, bevor Nikki im Ewigseits war, zum anderen aus der Zeit, in der Nikki wieder in der Gegenwart ist und wieder zur Schule geht und ihr Leben lebt, bevor sie dieses wieder aufgeben muss. Vollkommen absurd bei der Gegenwart ist die Tatsache, wie Nikki hingestellt. Jeder erklärt ihr Verschwinden mit Drogenproblemen und selbst ihre Familie hinterfragen ihr Wegbleiben nicht. Das kam mir doch sehr unrealistisch vor und viel zu einfach.

Nikki selbst ist nicht unbedingt die sympathischste Protagonistin. Zwar scheint sie ein recht nettes und unauffälliges Mädchen zu sein, allerdings ist sie auch sehr antriebslos. Obwohl sie nur noch sechs Monate Zeit hat, bis sie ins Ewigseits zurück muss, nutzt sie diese nicht wirklich. In der Schule verhält sie sich still, trifft sich kaum mit Menschen und lebt mehr oder weniger orientierungslos in den Tag hinein. Ich hatte von Anfang nicht das Gefühl, dass sie ihre zweite Chance in der normalen Welt wirklich nutzen wollte, ganz im Gegenteil, denn im Grunde genommen macht sie nichts anderes wie im Ewigseits. Sehr enttäuschend für die Handlung, da habe ich mir mehr erhofft.

Ähnlich ging es mir mit Jack, bei dem ich bis heute nicht weiß, was ich wirklich von ihm halten soll. Meiner Meinung nach ist er ein Blender, der sich besser darstellt, als er eigentlich ist. Genau wie Nikki ist er relativ antriebslos und blieb bis zum Schluss blass. Anstatt um Nikki zu kämpfen oder nur ansatzweise wirklichen Ehrgeiz zu zeigen, jammert er lieber fröhlich vor sich hin und bemitleidet sich selbst.

Die Stimmung im Buch ist stellenweise sehr düster und geheimnisvoll – so geheimnisvoll, dass ich auch nach über 300 Seiten nicht wusste, wie die Charaktere und das Ewigseits eigentlich ticken. Über das Ewigseits erhält man nur sehr wenige Informationen und es bleibt viel der eigenen Phantasie überlassen. Ich kann nur hoffen, dass es im zweiten Band etwas mehr Informationen zu dem Ort geben wird, denn dazu sind noch einige Fragen offen. Die Handlung ist dazu stellenweise sehr vorhersehbar, sodass von Spannung und Mitfiebern hier nicht wirklich zu sprechen ist. Die Geschichte stolpert vor sich hin und blieb bei mir nicht im Gedächtnis und oftmals musste ich mich geradezu zwingen, das Buch wieder aufzuschlagen. Sehr schade, so sollte es nicht sein.

Wirklich hübsch ist die Covergestaltung. Die beiden Schriftarten passen gut zueinander und auch farblich ist das Cover ein Hingucker. Mit der Kurzbeschreibung habe ich allerdings so meine Probleme, denn sie verspricht mehr, als eigentlich hinter dem Buch steckt. Zwar trifft der Inhalt zu, allerdings habe ich durch die Beschreibung dann doch etwas mehr erwartet, was leider nicht erfüllt wurde.

Insgesamt ist “Ewiglich die Sehnsucht” ein nettes Buch für zwischendurch, aber keine Geschichte, die bei mir ewig im Gedächtnis bleiben wird. Man kann nur hoffen, dass sich die Handlung und die Charaktere steigern werden. Mal schauen, ob ich die Folgebände lesen werde.