Rezension

ganz ok, aber keine Thriller.....

Dunkelschwester - Kara Thomas

Dunkelschwester
von Kara Thomas

Bewertet mit 3 Sternen

Kurzbeschreibung
 Als Tessa in ihre Heimatstadt Fayette zurückkehrt, verfolgt sie die Vergangenheit auf Schritt und Tritt: Hier hat ihre Mutter sie im Stich gelassen, hier ist ihre ältere Schwester Josie einfach abgehauen – und hier wurde eine ihrer Kindheitsfreundinnen umgebracht. Tessa und ihre beste Freundin mussten damals als Zeuginnen aussagen, und der Mörder sitzt bis heute hinter Gittern. Das glaubt Tessa zumindest. Doch dann verschwindet ein weiteres Mädchen, und Tessa beschleicht der furchtbare Verdacht, dass damals der Falsche verhaftet wurde. Haben vielleicht ihre Mutter und ihre Schwester der Polizei irgendetwas verheimlicht? Tessa muss die beiden finden, ehe der Mörder sich ein weiteres Opfer sucht …
Meinung
Das Cover hat mich angesprochen und zusammen mit dem spannenden Klappentext meine Neugier geweckt. 
Doch auch wenn „Dunkelschwester“ eine recht interessante Grundgeschichte erzählt, konnte sie meinen Erwartungen leider nicht ganz standhalten. Der Plot entwickelt sich zwar zumeist recht stimmig, wenn auch ab und an etwas verwirrend weiter, aber gänzlich packen konnte mich die Geschichte leider selten. 
So ist für mich die Bezeichnung „Thriller“  falsch gewählt und es hat falsche Erwartungen in mir geweckt. In meinen Augen handelt es sich um ein Familiendrama mit vielen ansprechenden Themen, aber keinesfalls um einen Thriller, auch keinen Jugendthriller. Dafür ist der Handlungsaufbau viel zu ruhig. Nervenaufreibendes sucht man vergebens und die Spannung war für mich leider auch eher etwas dürftig. 
Gut gefallen haben mir die Beschreibungen von  Protagonistin Tessa. Sie ist sehr sympathisch und man kann ihre Handlungsweisen nachvollziehen. Durch ihre harte Vergangenheit hat sie auch glaubhafte Ecken und Kanten und man konnte mit ihr mitfiebern. So fand ich die Rückblicke in die Vergangenheit wirklich interessant und lesenswert. 
Die Nebencharaktere sind eher etwas unscheinbar und flach geblieben, aber das war schon ok so. Da die Geschichte aus der Sicht von Tessa erzählt wird und sie mich überzeugen konnte, fand ich das nicht weiter störend.
Den Schreibstil der Autorin fand ich auch sehr gut und flüssig lesbar. Sehr leicht und irgendwie unverfälscht und ehrlich. Und auch die Umgebungsbeschreibungen waren sehr anschaulich und passend.  Nur wie gesagt, hätte ich mir manchmal doch noch etwas mehr Nervenkitzel und an manchen Stellen auch noch ein bisschen mehr Tiefe gewünscht. 
Am Ende gabs zwar dann etwas Spannung, aber anscheinend hab ich in meinem Leben doch schon einige Bücher zu viel gelesen, denn für mich war es die große Wendung am Schluss leider sehr vorhersehbar. 
Fazit
Für mich kein Thriller, aber ein recht ansprechendes und gut zu lesendes Familiendrama mit einer starken Protagonistin und einem guten Schreibstil. Leider hat es mir an Spannung gefehlt und auch das Ende fand ich für erfahrene Leser ziemlich vorhersehbar, aber für die Zielgruppe könnte ich mir eine Überraschung vorstellen. Von mir gibt’s 3 Buchherzen.