Rezension

Ganz okay

Rosmarintage - Silke Schütze

Rosmarintage
von Silke Schütze

Bewertet mit 3.5 Sternen

Max ist nach dem Tod seiner Frau Inge in das Altenheim Abendsonne gezogen und dort allerdings ziemlich unglücklich. Kurzerhand entschließt er sich, nachdem er kurz nach seinem 76 Geburtstag im Internet seine erste und einzige wirklich wahre Liebe Rosalie entdeckt hat, nach Frankreich zu fliehen. Zu Rosalie – um sie um Verzeihung zu bitten.

Er hat auch schon einen Plan ausgeklügelt und kann Pflegerin Tamara überreden, ihn im Auto nach Frankreich zu fahren. Auf der Fahrt lernen die beiden sich besser kennen und nehmen auch noch weitere Mitfahrer auf, so dass es bei der Geschichte teils recht „turbulent“ aber auch nachdenklich zugeht.

Wir erfahren, dass Max damals mit Rosalie immer zusammenbleiben wollte, sie jedoch nie wiedergesehen hat und nun hofft, gegen Ende des Lebens, vieles wiedergutmachen und erklären zu können.

Aber auch Tamara und später Jakob, die mit im Auto sitzen, fahren nicht ohne seelisches Gepäck. Und so ist das Buch auch ein Buch über menschliches Verhalten, Gefühle und eine Rückschau auf das Leben. Über Dinge, die man tun soll bzw. Wünsche zu denen man stehen und sich ggf. erfüllen soll. Und dass es im Leben lohnenswert ist, auch zweite Chancen zu nutzen, Durchhaltevermögen zu zeigen und, wie es so schön heißt auf S. 149:  „Man sollte nie auf halber Strecke umkehren!“

Die Geschichte plätschert nett dahin, ein bißchen wie die Autofahrt nach Frankreich. Die Charaktere sind angenehm dargestellt und man kann ihnen und ihren Gedanken und Verhaltensweisen gut folgen. Einzig das Verhalten von Max Sohn Florian zum Ende des Romans kann ich überhaupt nicht nachvollziehen. Ohne hier jetzt spoilern zu wollen, kann ich dazu leider nichts näheres sagen. Aber merkwürdig fand ich eine Sache auf jeden Fall.

Das Ende ist von Anfang an vorhersehbar, dazu gab es schon einige Hinweise am Anfang des Buches, das tut dem Lesegenuss aber keinen Abbruch.

Was mich jedoch absolut gestört hat, sind die vielen Fehler im Buch. Das hat den Lesegenuss ziemlich eingetrübt.

Das Cover mit den kleinen Gießkannen und den unterschiedlichen Sträußen aus Kräutern hat etwas frisches, beschwingtes. Die geriffelte Oberfläche hingegen fühlt sich für mich irgendwie komisch an. Vor jedem Kapitel ist ein kleines Abbild eines Rosmarinbusches.

Alles in Allem hat mir die Lektüre gefallen und das Ende fand ich passend zur Geschichte.