Rezension

ganz okay, aber der Hype ist übertrieben

Silber - Das erste Buch der Träume
von Kerstin Gier

Bewertet mit 3 Sternen

Das Buch ist mir schon seit langem ins Auge gestochen, allein durch das Cover, den mystischen Titel und natürlich auch durch die Autorin Kerstin Gier, deren Bücher ich sehr gern lese.
Nun war der Zeitpunkt es zu lesen und ich muß sagen, ich bin etwas enttäuscht.
Ich hatte mir eine Geschichte mit viel Zauber und ein bißchen Mysterie erhofft und bekommen habe ich leider nur eine allenfalls nette Durchschnittsgeschichte, die einen nicht vom Hocker haut.
Die erste Sache die ich schade fand war die fehlende Mystik des Titels.
Denn der ist einfach nur auf den Nachnamen der Protagonistin zurückzuführen.
Liv Silber führt mit ihrer Schwester und Mutter ein Nomadenleben.
Ständig muß sie umziehen, da der Beruf der Mutter das fordert.
Diesmal verschlägt es sie nach England, in die Stadtwohnung des neuen Freundes ihrer Mutter.
Dort angekommen muß sie sich mit ihren neuen Geschwistern aber auch dem Schulalltag rumärgern und gerät durch ihren neuen großen Bruder in eine merkwürdige Clique.
Dann beginnen ihre mysteriösen Träume, die unglaublich real erscheinen und in denen sie die 4 Jungs wiedertrifft.
Es wird gruselig, als die 4, unter denen auch der süße Henry ist, eine Dämonenbeschwörung planen.
Liv, neugierig wie sie ist, will natürlich dabei sein und so nehmen die Dinge ihren Lauf.

Es hat lange gebraucht, bis die Geschichte für mich spannend wurde und dieser Zustand hielt dann leider auch nicht lange an.
Keiner der Charaktere konnte mich wirklich richtig begeistern.
Es sticht keiner hervor, sie wirken eher blass.
Mit Liv kam ich auch nicht richtig klar. Auf der einen Seite war sie sehr schlagfertig und weit für ihre 15 Jahre und gleichzeitig aber auch wieder so naiv, dass ich mir dachte, irgendwie passt das nicht zusammen.
Ich hätte mir auch gewünscht, dass die Dämonentheorie besser ausgearbeitet wäre. Das war mir zu halbherzig.
Liegt aber wahrscheinlich daran, dass als Zielgruppe eher die jüngeren Leserinnen angesprochen werden sollen.
Dieses Gefühl, nicht der Zielgruppe anzugehören hat mich während des gesamten Lesens begleitet, was ich bei Kerstin Giers Edelsteintrilogie gar nicht hatte.
Ich fand die Geschichte ganz okay, sie liest sich gut und gerade der Humor mit dem Kerstin Gier schreibt, hat es mir sehr angetan. Das macht einiges wieder wett.
Dieses Buch war nicht überragend, aber doch gut lesbar und ich kann mir vorstellen, dass es mir in meiner Teeniezeit gut gefallen hätte.