Rezension

Ganz ordentlich

Dark Memories - Nichts ist je vergessen - Wendy Walker

Dark Memories - Nichts ist je vergessen
von Wendy Walker

Bewertet mit 3.5 Sternen

Eine Party verändert Jennys Leben. Während andere feiern, wird sie brutal vergewaltigt. Ein neues Medikament soll ihr über dieses Ereignis hinweghelfen, verspricht sie alles vergessen zu lassen. Leider ist die Wirkung nicht ganz überzeugend und das traumatische Erlebnis spielt mit Jennys Gedanken. Ihr Psychiater Alan soll ihr helfen die Erinnerungen wiederzuholen um endlich genesen zu können.

Walkers Geschichte ist ein Roman, man sollte sich da von Klappentext und großem Thriller-Aufkleber nicht auf die falsche Fährte locken lassen. Ein Schelm wer Böses bei dieser Werbemaßnahme denkt ; )

Der Fokus der Story liegt nicht wie ich erwartet hatte auf Jenny, sondern auf ihrem Therapeuten. Der ist als Figur sehr gut gelungen, hat immer mal wieder eine weitere Überraschung parat. Ich fand es schade, dass Jenny als blasse Pappfigur im Hintergrund stand, da hat die Autorin viel Potential verschenkt. Ihr Erzählstil ist recht eigenwillig, Alan springt in der Zeit hin und her, mal werden Gesprächsfetzen wiedergegeben, mal lässt er Andeutungen über zukünftige Ereignisse fallen. Wissenschaftliche Hintergründe fließen spielend ins fiktive Geschehen ein. Insgesamt hat mir diese Art aber gut gefallen. Walker erzählt recht flüssig, die Geschichte reißt einen mit, ist aber nicht im klassischen Sinne „spannend“. Wie gesagt, ein Roman und kein Thriller eben.

Mir war das Ende dann doch zu sehr aus dem Hut gezaubert und ich konnte mich damit nicht so recht anfreunden. Der Hintergrund und Auslöser der Ereignisse war für mich doch zu sehr Konstruktion.

Fazit: Insgesamt ist dieses Buch durchaus lesenswert, beim Ranking zum Thriller des Jahres muss es sich aber weit hinten anstellen.