Rezension

Ganz tolle Märchenadaption

Weiß wie Schnee, Rot wie Blut, Grün vor Neid - Gabriella Engelmann

Weiß wie Schnee, Rot wie Blut, Grün vor Neid
von Gabriella Engelmann

Es könnte alles so schön sein, wenn ihre gemeine Stiefmutter nicht wäre! Sarah Sandmann ist genervt! Ihr Vater sieht gar nicht wie sehr sie zu leiden hat, wo er doch die meiste Zeit in der Welt unterwegs ist. Jetzt wird Sarah auch noch für eine Werbekampagne entdeckt, was ihrer Stiefmutter Bella ein Dorn im Auge ist. Das Mädchen muss weg, schließlich ist Bella die Schönste im ganzen Land und nicht dieses Möchtegern-Schneewittchen! Gut, dass es noch die Zwerge gibt, auf die sich Sarah verlassen kann.

Ich hätte eigentlich die Märchenbücher von Gabriella Engelmann in der richtigen Reihenfolge lesen müssen und nicht Buch 1 nach 2 und 3. Teilweise haben die Charakter aus diesem Buch nämlich Gastauftritte in den anderen Bänden.
Rückblickend kann ich sagen, dass die Bücher von mal zu mal besser geworden sind (die richtige Reihenfolge meine ich), weswegen mir dieses Buch nicht ganz so gut gefallen hat wie die anderen.
Sarah ist wahrscheinlich DIE Traumfrau aller Männer. Nicht nur, dass sie wunderschön aussieht, sie hat auch noch einen tollen Charakter und ist sehr liebenswürdig. Jeder ist direkt von ihr begeistert, bis auf ihre Stiefmutter natürlich.
Wie auch im echten Märchen, kann ich ihren Vater absolut nicht verstehen, dass er es einfach nicht sieht, wie seine Tochter leidet. Während den Mordanschlägen ist er zwar nicht anwesend, Sarah wurde allerdings schon vorher von Bella schikaniert.
Die Zwerge sind natürlich keine richtigen Zwerge und ich finde sie alle bezaubernd, jeden auf seine andere Art und Weise. JamieTim gefällt mir am besten und das liegt nicht nur daran, dass er Koch ist, sein Charakter ist toll. Man kann sich auf ihn verlassen, er ist immer für einen da und hilft wo er nur kann.
Felix wohnt nicht mehr bei den anderen Zwergen, er ist ausgezogen, um näher bei seiner Arbeit zu sein. Auch wenn er als der Prinz beschrieben wird, so konnte ich mich nie mit ihm anfreunden. Ja, er hat mich bis zum Schluss nicht wirklich gefallen. Die anderen Märchen-Prinzen von Gabriella Engelmann waren besser!
Bella ist zwar die Reinkarnation des Bösen, aber sie ist der Autorin ganz toll gelungen. Die Geschichte wird größtenteils aus der Ich-Perspektive (Sarah) erzählt. Es gibt zusätzlich noch einige Kapitel, aus der Er-(oder besser Sie-)Erzähler-Perspektive berichtet wird, dabei geht es um Bella.
Dieses Buch ist wesentlich mehr an das Märchen angelehnt, als die Nachfolger. So kommen uns die Mordversuche sehr bekannt vor, aber Versuch Nummer 2 fand ich sehr kreativ. Eigentlich wollte ich mir ja auch so was zulegen, jetzt muss ich mir es wohl doch nochmal überlegen…
Bei Cinderella wurde viel mehr von Hamburg erzählt, was mir hier leider ziemlich gefehlt hat. Sollte es den „Veggie-Himmel“ wirklich geben, dann würde ich ihn gerne mal besuchen und ich möchte diesen Orgasmuskuchen probieren – mit Schokolade.
Außerdem kann man auch noch 2 Rezepte am Schluss finden: Ein vegetarisches Chili sin Carne und Baklava. Baklava! Das wird noch getestet werden!
Insgesamt hat es mich wieder gut gefallen, obwohl die anderen Bücher besser waren. Ich denke nicht, dass ich erwähnen muss, dass ich das Buch empfehlen würde. Denn es hat sich doch wohl schon längst rumgesprochen, dass Gabriella Engelmann traumhafte Bücher schreibt…