Rezension

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Ganz zauberhafter Glücksbringer

Elf Tage in Berlin - Håkan Nesser

Elf Tage in Berlin
von Håkan Nesser

Bewertet mit 5 Sternen

Der intellektuell unbedarfte Schwede Arne hat seinem Vater auf dem Sterbebett versprochen, seiner ihm unbekannten Mutter, zuletzt bekannt in Berlin wohnend, ein Holzkästchen zu bringen. Diese hatte die Familie verlassen, als Arne noch ein Baby war. Also macht sich Arne, versorgt mit wohlmeinenden Ratschlägen seines Onkels und seiner Tante,  zuversichtlich auf die Reise ins ihm unbekannte Berlin. Der Roman handelt von elf Tagen, die Arne in Berlin verbringt, auf der Suche nach seiner Mutter. Hier geschehen ihm sonderbare Dinge. Er radebrecht sich deutsch durch Berlin und trifft den geheimnisumwitterten Professor Anatoli Litvinas und ein "Unglück" namens Beate. Er macht Smalltalk mit einer Taube und eine Zeitreise in das 17. Jahrhundert. 
Ich habe bisher alle auf deutsch erschienenen Bücher Nessers gelesen und liebe sie fast alle. Hier aber habe ich ein ganz besonderes Juwel entdeckt. Es ist kein Krimi. Es ist eine bezaubernde und märchenhafte, ungeheuer liebevolle Geschichte, die mich stellenweise an Bulgakovs "Meister und Margarita", stellenweise an "Forest Gump" erinnerte. Und, was wohl auch von Herrn Nesser so gewollt ist, sehr viele Bezüge zu Astrid Lindgren und dort vor allem den "Brüdern Löwenherz" hat. Man leidet mit dem "Unglück", rätselt über den Professor und freut sich über die kleinen Erfolge Arnes. Und bei jedem Innehalten denkt man, mit glücklichem Lächeln im Gesicht, was dies doch für ein schönes Buch ist.
Und hiermit kommt ein neues Buch zu meinen Favoriten in Regal.