Rezension

Geblendet in den Goldenen Zwanzigern ...

Tanz des Vergessens - Heidi Rehn

Tanz des Vergessens
von Heidi Rehn

Bewertet mit 3 Sternen

Eine spannende Zeit hat sich die bekannte Autorin Heidi Rehn für ihren Roman ausgesucht. Der schreckliche Erste Weltkrieg, gerne auch als der „Große Krieg“ bezeichnet, ist endlich zu Ende. Viele junge Männer sind auf dem Feld geblieben, viele kamen verwundet und stark traumatisiert nach Hause. Das Leben soll nun aber für die Überlebenden endlich wieder Spaß machen.
Ein bisschen zu viel Spaß mutet sich die Protagonistin Lou meiner Meinung nach zu. Während ich verstehen kann, dass sie ihren Schmerz betäuben, am liebsten gerne vergessen oder ungeschehen machen will, habe ich doch oft wenig Verständnis mit ihrer Art dies in die Tat umzusetzen. Ich möchte sie gar manchmal nicht nur als leichtsinnig sondern sogar als egoistisch bezeichnen, was sie mir leider oft unsympathisch macht, was wiederum einen Schatten für mich auf den Roman legt. Keine Frage, das Buch ist flüssig und dadurch sehr gut lesbar geschrieben. Ein Roman, mit dem man sich morgens im Urlaub auf den sonnigen Balkon setzt und dann ganz überrascht ist, wenn man abends schon fast fertig ist. Dennoch kommen Frau Rehn und ich irgendwie nie ganz auf einen gemeinsamen Nenner, das ging mir ähnlich mit ihrem Buch „Der Sommer der Freiheit“. Auch da wurde ich mit der Protagonistin Selma einfach nicht warm.
Liebe Frau Rehn, nun bin ich gespannt auf Ihr Buch „Das Haus der schönen Dinge“, das bereits darauf wartet, von mir gelesen zu werden. Mal sehen, ob es mit der Familie Hirschvogl besser klappen wird.