Rezension

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Gefangen zwischen zwei Extremen

Die Farben des Blutes, Band 1: Die rote Königin
von Victoria Aveyard

Bewertet mit 4.5 Sternen

"Die rote Königin" handelt von Mare, die in einer Welt zwischen Menschen mit rotem und silbernen Blut aufwächst. Die "Silbernen" bilden dabei die Elite und die "Roten" eher die Unterschicht.
Durch Zufall begegnet Mare bei einem missglücktem Diebstahl Cal, der, wie sich bald herausstellt, der zukünftige König des Landes sein wird. Dieser beschafft Mare eine Arbeit, die zunächst ihre ganze Familie zu retten scheint. Doch durch ein Unglück stellt sich heraus, dass Mare keine gewöhnliche "Rote" ist, sondern wie alle anderen "Silbernen" Fähigkeiten hat, die sich niemand erklären kann. Mare muss ihr altes Ich zurücklassen und es beginnt ein Kampf zur Gleichstellung der Silbernen und Roten, bei dem "jeder jeden verraten kann."
Zunächst hat mich das Buch ziemlich stark an die "Tribute von Panem" erinnert. Es gab ziemlich viele Parallelen hinsichtlich dem armen Mädchen, dass in einer Welt der sozialen Ungleichheit für die Gleichberechtigung aller kämpft. Der gute Freund war auch dabei - hier Kilorn (Tribute von Panem: Peeta). Aber ich möchte jetzt gar nicht zu sehr mit einem Vergleich ins Detail gehen, denn trotzdem hat mir die Story sehr gefallen. Ich fand die Wendung der Brüder Cal und Maven echt sehr gut dargestellt und in dieser Art echt sehr überraschend, auch wenn man sich in der Art bereits etwas denken konnte. Maven war einfach zu nett. Demnach fand ich es toll, wie mit dem Thema Vertrauen umgegangen wurde. "Jeder kann jeden verraten". Dieser Satz kam öfter vor und Mare erkennt zum Schluss, dass sie verraten wurde aber auch selbst verraten hat, woraus es keinen Ausweg gibt. Vertrauen muss erarbeitet werden und das wurde hier definitiv verspielt.
Das ganze Buch war eigentlich durchgängig negativ besetzt. Durchgehend war Mare gefangen in einem Käfig und musste kämpfen. Trotz der kleineren Liebesromanzen mit Cal oder auch mit Maven kam bei mir kein positives Gefühl rüber, da ich in keinen der beiden richtiges Vertrauen setzen konnte, so sehr ich es auch wollte. Aber genau das hat das Buch so toll gemacht - der ständige Kampf im scheinbar Ausweglosem. Immer die Hoffnung zu haben, dass es doch besser wird, aber es nur noch schlimmer wurde... Es kribbelte richtig in mir drin! Ich freue mich richtig aufs nächste Band und bin gespannt wie es weiter geht, da ich überhaupt gar keine Vorstellung habe, wie sie es da irgendwie raus schaffen aus dieser Welt!
Das einzige was etwas schade war, war der Schreibstil. Manchmal musste ich einige Stellen öfter lesen, da ich mich im Geschehen dann nicht ganz zurechtfinden konnte. Zwischendurch war ich auch bezogen auf die Charaktere etwas verwirrt. Aber das ist natürlich alles steigerungsfähig und niemand ist perfekt! Da ist auf jeden Fall noch sehr viel Potential nach oben! Ich freu mich drauf!
Das Cover des Buches ist übrigens einfach genial. Es zeigt genau die Zerrissenheit von Silber und Rot - darum, worüber es in dem Buch geht. Tolles Buch, wirklich!