Rezension

gefühl-und liebevoll geschriebener Familienroman

Das Erbe der Wintersteins - Carolin Rath

Das Erbe der Wintersteins
von Carolin Rath

Bewertet mit 4 Sternen

~~Die Handlung rankt um die Familiengeschichte der Wintersteins. Celine lebt in der heutigen Zeit und wird als sie beauftragt wird das Familienanwesen, an dem sie wegen der positiven Kindheitserinnerungen sehr hängt zu verkaufen. Dabei findet sie das Tagebuch ihrer Urgroßmutter Claire.
Die Autorin hat dabei sehr geschickt Einblicke in die Gegenwart und Vergangenheit abwechselnd einfließen lassen, so dass der Leser Stück für Stück die Geheimnisse um die Familiengeschichte der Winterstein erfährt. Das hat mir sehr gut gefallen, zumal ein Kapitel meist im spannenden Moment endet und ich darum unbedingt weiterlesen musste. Außerdem kamen mir die Übergänge zwischen Gegenwart und Vergangenheit immer fließend vor, was beim Lesen sehr angenehm war.
Insgesamt gesehen hat sich dieses Buch leicht und schnell lesen lassen.
Die beiden Hauptfiguren (Claire und Celine) waren mir sympathisch, wobei Celine mir sehr gefühlvoll manchmal zu gefühlvoll erscheint. Denn die mentale Kopplung in Gefahrensituationen mit Claire habe ich ihr nicht ganz abgenommen beim Lesen. Herrlich fand ich die Be- und Umschreibungen der naiven, sorglosen Maddy. Die habe ich beim Lesen direkt vor mir gesehen und gehört.
Ein Satz aus dem Buch hat mir besonders gefallen: Nach vorne raus gibt’s keine Grenzen“. Das ist doch eine herrliche Formulierung für ‚jeder ist seines Glückes Schmied‘ und ‚alles ist möglich‘. Find ich toll.
Beeindruckt haben mich auch die Erläuterungen der Autorin zu den unterschiedlichen Sichtweisen und dem Umgang gegenüber Menschen mit Behinderungen oder anderem Aussehen im 20. und 21. Jahrhundert. Darüber habe ich bisher noch nie so nachgedacht.
Von mir gibt’s 4 Lesesterne und eine 100%ige Leseempfehlung.