Rezension

gefühlsmäßig ein Lückenfüller, dennoch überzeugt mich die Idee!

Frostfluch - Jennifer Estep

Frostfluch
von Jennifer Estep

Gwen ist wieder an der Mythos Academy und erholt sich einigermaßen von den Schrecken der letzten Zeit. Die Erholungsphase ist aber nur von kurzer Dauer, denn Lokis Anhänger haben es weiterhin auf sie abgesehen. Gwen muss lernen sich selbst zu verteidigen und muss daher ein Kamptraining absolvieren und ausgerechnet Logan ist ihr Lehrer. Der Spartaner der ihr das Herz gebrochen hat. Dieser ist auch leider vergeben und somit muss Gwen nicht nur mit ihren potenziellen Mördern fertig werden sondern auch noch ihren Liebeskummer bewältigen.

Zurück an der Mythos Academy hat sich nicht vieles verändert. Gwen belegt immer noch den letzten Platz an der Beliebtheitsskala und weiß auch nicht mit der Tatsache umzugehen, dass sie von nun an Nikes Champion ist. Da die Schnitter des Chaos hinter Gwen her sind, muss sie sich einem harten Kampftraining unterziehen. Gar nicht so leicht wenn man nur halb so sportlich wie ein Schwamm ist und nicht mal ansatzweise mit Schwert oder Bogen umgehen kann. Daraus ergaben sich gleich zu Beginn ein paar witzige Szenen, untermalt natürlich vom arroganten aber verdammt attraktiven Logan der nie zu sticheln aufhört.

Die Liebesgeschichte zwischen Gwen und Logan ist so gut wie nicht vorhanden, was aber gar nicht schade ist sondern eher die Geschichte weiterbelebt. Die Spannung zwischen den beiden ist von knisternd bis zu dem Punkt an dem man beide gerne mal durchschütteln würde.

Als der jährliche Skiausflug ansteht will Gwen zuerst gar nicht mit, sie möchte nicht das fünfte Rad am Wagen von Daphne und Carson sein. Die beiden sind frisch verliebt und necken sich ständig gegenseitig wie man es als verliebtes Paar eben macht. Gwen gönnt es ihrer besten Freundin natürlich aber gleichzeitig fühlt sie auch ihre Einsamkeit. Als sie auf dem Skiausflug einen gutaussehenden Wikinger trifft, gibt sie ihm eine Chance und verabredet sich mit ihm obwohl sie Logan nicht aus dem Kopf kriegen kann.

Leider empfand ich diesen Band eher als Platzhalter und mir ist so einiges negativ aufgefallen. Allen voran, unzählige Wiederholungen. Klar, ein paar Auffrischung zu Beginn sind was ganz nettes und man kommt auch wieder schneller in die ganze Geschichte hinein, aber hier war es eher ein Copy&Paste Verfahren. Die Vorhersehbarkeit wäre mein nächster Punkt, hier war es schon so offensichtlich dass man schon Tomaten auf den Augen haben müsste um nicht gleich zu wissen wer der „Böse“ ist. Die Autorin versuchte zwar eine falsche Spur zu legen, aber bei dem Versuch blieb es auch. Manches schien mir auch einfach nicht logisch und daher weit hergeholt, man kann zwar vieles mit einem Augenzwinkern abtun aber eben nicht alles.

Wieso gebe ich dann doch eine recht hohe Punkteanzahl für das Buch? Weil mir die Idee einfach gefällt und ich auch die Protagonistin mag. Die verwobene mythologische Geschichte überzeugt mich einfach und ich mag die kurzen Storys in der Story. Wenn zb die Handlungen von Loki, seiner Frau Sigyn oder auch Nike nach erzählt werden bin ich da voll und ganz bei der Sache. Nicht zu vergessen, Vic das Schwert mit seinem bissigen Humor. Davon bitte noch mehr!

Obwohl ich an „Frostfluch“ viel Kritik geübt habe, hatte ich das Buch zügig ausgelesen und gleich mit dem dritten Band angefangen. Wer den ersten Teil schon mochte, wird die Geschichte um Gwen und Logan sicherlich weiterverfolgen wollen und dem kann ich nur zustimmen. Ich mag die Idee rund um die mythologischen Sagengestalten und die Erzählweise der Autorin. Ich vergebe: 3/5 Rawr’s!

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© Sarah Rawrpunx
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