Rezension

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gefühlvoll, emotional, realitätsnah, nachdenklich machend

Träume, die ich uns stehle - Lily Oliver

Träume, die ich uns stehle
von Lily Oliver

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Träume die ich uns stehle

Meine Meinung:

Die Geschichte von Lara und Thomas hat mich sehr berührt. So gefühlvoll und realitätsnah beschrieben.

Die Geschichte wird überwiegend aus Laras Sicht beschrieben. Anfangs wusste ich mit Lara nicht wirklich etwas anzufangen. Alles ist verworren und ich wusste nicht, was ich davon halten sollte - nur ein komisches Gefühl stellte sich ein. Etwas musste in ihrer Vergangenheit passiert sein. Erst nach und nach erfahre ich als Leser immer mehr über Lara und ihr Leben, indem ich Laras Gedanken und Gefühlswelt miterlebe.

Für mich wurde Laras Zustand aber nicht nur durch ihre Gedanken und Gefühlswelt ausgedrückt, sondern auch über den Erzählstil der Autorin, den zu Anfang hätte ich den Roman gerne einfach beendet. Laras pausenlose, verworrenes für mich sinnloses Geplapper ..... auch ich als Leser hätte am liebsten auf Durchzug geschaltet. Einzig Thomas - im Koma liegend - hört ihr wertneutral zu, lässt sie sein und reden ohne etwas von ihr zu wollen - mehr noch, sie verspürt eine Bindung zu ihm und erfährt das sie ihm helfen kann und dass sie ihm guttut, ihn im Koma erreicht. Auch wenn dies für sie bedeutet, an sich arbeiten zu müssen.

Von Thomas Gedanken und Gefühlswelt erfahren wir wesentlich weniger, liegt er doch im Koma - verdeutlicht aber, das Komapatienten sehr viel mehr wahrnehmen und erleben als wir gemeinhin annehmen. Wie wichtig es ist mit Komapatienten in Beziehung zu treten und sie immer wieder mit einzubeziehen.

Durch Laras Bemühen sich um Thomas willen zu ändern und ihren Redefluss zu kontrollieren (denn nur so kann sie ihm helfen) hilft sie sich gleichzeitig selbst.

Diese Selbstfindung, spiegelt sich für mich ebenfalls im Erzählstil wieder. Laras Gedanken werden strukturierter, sind nicht mehr so verworren und "sinnlos". Ich als Leser finde Spaß und Freude am Lesen, nehme immer mehr Anteil an ihr und ihrem Leben. Werde trauriger und gespannter warum sie ununterbrochen redet, und möchte mehr erfahren.

Wünsche beiden Thomas und Lara ein Happy End.

Die Entwicklung der beiden Protagonisten, vor allem Laras ist für mich als Laie absolut glaubwürdig und realistisch. Ich verfolgte gespannt ihre Entwicklung und wurde von beiden Schicksalen berührt. Sie regten mich zum Nachdenken und zum Reflektieren meines eigenen Verhaltens an. Wie würde ich mich in so einer Situation verhalten .... wie wirkt sich mein Verhalten gegenüber meinen Kindern, meiner Familie und meinen Freunden auf diese aus.

Fazit:

Für mich ein Lesehighlight, welche zu Beginn zum aufgeben verleitet aber unbedingt bis zum Ende gelesen werden sollte. Das Ende - absolut realistisch und nachdenklich machend und .... mir fehlen die Worte ... Lara hat es Thomas gegenüber so treffend ausgedrückt.

... mit einem Wehmutstropfen ... weil ich mir mehr gewünscht hätte ... es so realistisch endet aber - ein für die Geschichte perfektes Ende.

Vielen Dank an die Autorin und den Verlag für die Bereitstellung eines ebooks als Rezensionsexemplar